Fritz und Sieglinde Mierau stellten im Hoyerswerdaer Schloss den russischen Dichter, Maler und Bildhauer Maximilian Woloschin (1877-1932) vor.

Sieglinde und Fritz Mierau

Dazu lasen sie aus Schilderungen von Schriftstellern, die den Künstler kannten. Fritz Mierau selbst erzählte von seinem Besuch in Koktebel auf der Ost-Krim, wo er 1965 die Witwe Woloschins, Maria Stepanowna, kennenlernte. Diese Begegnung fand er bestimmend für sein weiteres Leben. 
Maximilian Woloschin verbrachte einen Teil seiner Gymnasialzeit in Koktebel. Von 1897-1916 lebte er vorwiegend in Paris und der Schweiz. In diesen Jahren besuchte er verschiedene Universitäten und bereiste viele Länder Europas. Von 1917 bis zu seinem Tod war Koktebel sein Wohn- und Rückzugsort.
Woloschin hatte zeitlebens Sehnsucht nach Freiheit und Wärme. Diese hoffte er auf der Krim zu befriedigen und merkte schnell, dass er Klischees hinterherlief. Die Gegend um Koktebel war nämlich öde, trocken und anstrengend. Trotzdem lernte er sie lieben. Seine Europaaufenthalte und Kunststudien zeigten ihm das Potential der Landschaft auf der Krim. Er begann, das Aussehen verschiedener Gegenden zu vergleichen und fand sie so unterschiedlich wie Menschengesichter, erzählte Fritz Mierau. Koktebel erinnerte Woloschin an Griechenland und den Golf von Neapel.
Gemälde von Maximilian Woloschin

Sein Haus auf der Krim plante der vielseitige Künstler selbst und achtete darauf, dass es mit der umgebenden Landschaft korrespondierte. Viele russische Literaten wie Marina Zwetajewa, Ossip Mandelstam und Wladimir Majakowski besuchten ihn dort zum Gedankenaustausch und zur Erholung. Zwetajewa schrieb in einem Essay zum Tode Woloschins, seine Leidenschaft sei es gewesen, Menschen zu versammeln, sie zusammenzuführen und Schicksale zu schaffen. Z.B. brachte er es fertig, mit zwei verfeindeten Menschen befreundet zu sein. Außerdem versteckte Woloschin in seinem Haus während des Bürgerkrieges nach der Revolution 1917 abwechselnd Anhänger der Kommunisten wie ihrer Gegner. Sein Ziel war, Blutvergießen und Terror zu vermeiden.
Der Ort Koktebel verband für Maximilian Woloschin die russische mit der tartarischen und europäischen Kunst.

 

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