Die Kunstpädagogin Rose Marie Radeke, Berlin berichtet über die Sammlung Berggruen in Berlin- Charlottenburg.

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Die Sammlung Berggruen ist für Kenner ein Begriff, für die weniger Qualifizierten wirkte dieser Abend mit Rose Marie Radeke wie eine sinnliche Exkursion zu dieser Sammlung nach Berlin. 
Heinz Berggruen (1914-2007) hat im Laufe seines Lebens eine einzigartige Anzahl von Bildern berühmter Maler des 20.Jahrhunderts zusammengetragen, von Malern, die er fast alle persönlich kannte und an jedem das Einzigartige schätze und förderte.
Rose Marie Radeke stellt die satirischen Bilder von Paul Klee vor, unter anderem den lächerlichen „Heldenkaiser“ und
die katzbuckelnden Beamten, die den meisten so nicht bekannt waren. Sie erläutert auch die typischen, farblich wunderbar abgestuften Bilder Klees, die die Tiefe von unendlichen Räumen und eine nie endende Sehnsucht ahnen lassen.Bei Matisse herrschen Sinnlichkeit und Lebendigkeit vor, so dass man die Bäume förmlich wachsen sehen kann; nicht zu vergessen die Scherenschnitte, die er im Alter mit gelähmter Hand anfertigte und die mit sparsamsten Mitteln eine hohe künstlerische Qualität erreichen.

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Die intensivste Freundschaft aber pflegte Heinz Berggruen mit Pablo Picasso. Von Picasso sind deshalb alle Schaffensperioden vertreten, die colorierten Tusche- Zeichnungen ebenso wie die stillen und anrührenden Bilder der blauen und rosa Periode und nicht zuletzt die kubistischen Darstellungen, vorrangig von Frauen, unter anderen die Frau mit dem gelben Pullover. Last not least sind viele seiner Skulpturen zu sehen, die ergänzt werden durch die bildhauerischen Werke des Alberto Giacometti. Es lohnt sich also, das „Museum Berggruen“ in Berlin, in dem Stüler- Bau gegenüber von Schloss Charlottenburg zu besuchen und dabei auch eines Mannes zu gedenken, der vor dem Nationalsozialismus fliehen musste und trotz allem seine Sammlung fast vollständig dem deutschen Staat als Zeichen der Versöhnung überlassen hat.

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