Der Logotherapeut und Philosoph Viktor E. Frankl (1905-1997) vorgestellt von Dr. Siegfried Foelz, Schmochtitz

Bucheinband ...trotzdem Ja zum Leben sagen

Es gleicht wahrlich einem Phänomen: Wenn Dr. Siegfried Foelz über Philosophen spricht und deren Denkweisen vorstellt, sind die Zuhörer gefesselt wie bei einem Krimi. Dieses Mal stellte er den Philosophen und Logotherapeuten Viktor E. Frankl vor. Zwei Dinge waren den Zuhörern vorher wenig bekannt, die Logotherapie an sich und Viktor E. Frankl im Besonderen.

Die Logotherapie von Viktor E. Fankl begreift als stärksten Impuls des menschlichen Daseins den logos, den Sinn und damit den Willen zur Sinnerfüllung, ganz im Gegensatz zu anderen Therapeuten wie etwa Siegmund Freud, der die stärkste Motivation des Menschen in seinem Triebverhalten sieht, oder auch zu Alfred Adler, der dem Ehrgeiz und Machtstreben des Menschen erste Priorität einräumt.
Zur Person von Viktor E. Fankl ist zu sagen, dass er 1905 in Wien geboren wurde, ein Medizinstudium absolvierte und sich besonders für Psychologie interessierte. Von 1933-1937 ist er als leitender Arzt im Psychiatrischen Krankenhaus in Wien tätig, darf ab 1938 aber nur noch jüdische Patienten betreuen und wird 1942 deportiert. Seine Frau, seine Eltern und sein Bruder werden ermordet, er kommt über Theresienstadt und Auschwitz nach Türkheim bei Dachau und wird dort 1945 befreit. 1955 wird er Professor für Neurologie und Psychologie an der Universität Wien.
Von ihm liegt eine Vielzahl von Büchern über Psychologie und Philosophie vor, die teilweise in mehr als 20 Sprachen übersetzt wurden. Allen diesen Schriften liegt seine feste Überzeugung zugrunde, dass der Mensch ein sinnorientiertes Wesen ist, dass der Mensch auch unter den ungünstigsten Bedingungen ein Mensch bleibt, dass er kein Ding und keine Nummer ist, dass er eine einmalige Person ist, die aus den Dimensionen Körper, Seele und Geist besteht. Dabei umfasst die geistige Dimension das Bewusste und das Unbewusste, wobei nach Frankl nur ein geringer Anteil als bewusst gelten kann, das Übrige ist die unbewusste Grundlage unserer Intuitionen, unserer Entscheidungen außerhalb des Rationalen, unser Gewissen.
Die Sinnerfüllung nun besteht in der Erfahrung von Werten. Sie geschieht aktiv durch Schaffen und Schöpfen in Handwerk und Kunst, durch Bauen und Bebauen, wobei dem Wort Bauen im weitesten Sinne das Wort, „du bist“ innewohnt. Werte werden passiv erfahren durch das Empfangen und Aufnehmen von Kunst und Musik, von Liebe und Freundschaft durch Auge, Ohr und Herz. Die dritte Werterfahrung für den Menschen aber bringt das Leid. Leid an sich hat keinen Sinn, eine sinnvolle Haltung gegenüber dem Leid dagegen schon, nämlich dann, „wenn du durch das Leid selbst ein anderer wirst“.
Besonders deutlich beschreibt dies Viktor E. Fankl in seinem bekanntesten Buch „ …trotzdem ja zum Leben sagen- Ein Psychologe erlebt das Konzentrationslager.“

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