Über den fortwährenden Einsatz für die schöne Heimat.

felix Ringel am Marktplatz Hoyerswerda

Die Idee von den einenden Momenten im Leben der Stadt Hoyerswerda und ihrer Bewohner will ich dieses Mal auf regionalem Niveau aufnehmen. Letztens hatte ich nämlich das Vergnügen, den viel gepriesenen Krabat-Film zu sehen. In bester Hollywood-Manier wird darin das auf international verdauliche Größe geschrumpfte Werk Preußlers - an sich nur eine Miniatur der eigentlichen Krabat- Sage und ihres komplexen Gehalts - cineastisch wiedergegeben. Das bedeutet, die gut gecasteten Darsteller sehen noch im gröbsten spätmittelalterlichen Dreck schön (geschminkt) aus, die obligatorische Kampf-Szene ist von plumpesten Vertonungs-Momenten umrahmt und die Filmsprache erinnert an Kassenschlager wie „Herr der Ringe“ und „Harry Potter“.

Würden die Lausitzer selbst Kamera und Drehbuch in die Hand nehmen, setzten sie wohl andere Akzente. Der reiche Sagen-Schatz der Region könnte zur Verzauberung der Landschaft dienen. Eine eigene sorbische Ästhetik würde ganz neue cinematografische Welten entstehen lassen und Krabat könnte in der Komplexität gezeigt werden, die er verdient. So nun singt Kantorka mit falsch betontem Namen in falschem Sorbisch. Aber auch wenn der Film schon wenig schmeichelhaft als „Beleidigung der gesamten Region“ bezeichnet wurde, bleibt er kurzweilig, anschaulich und auf jeden Fall sehenswert – wie die Ursprungs-Region der Sage selbst.

Diese nun sieht Hoffnung durch Krabat. Radwege entstehen zu seiner Ehre, auch produzieren Kühe nur für ihn Milch und Mist und dann wird so einiges in seinem Namen gebaut. Ich zolle allen engagierten Personen sehr viel Respekt. Eine davon, Gertrud Winzer, ist kürzlich erst von Ihrer Stadt ausgezeichnet worden. Aus Liebe zu ihrem Dorf Schwarzkollm und dessen Bewohnern unternimmt sie viele Anstrengungen und setzt sich fortwährend für ihre Heimat ein. Sie ist einer jener Menschen, die über die politische Wende vor zwanzig Jahren trotz aller Elitenwechsel engagiert geblieben sind. Es gibt halt in allen Systemen Schwarze Müller auszutricksen, auch wenn diese anders geartet sind. Für diese uneigennützige Kontinuität im Ehrenamt gibt sie also ein weiteres Beispiel, wie im Miteinander etwas für unsere Region getan werden kann. Weiter so und vielen Dank nach Schwarzkollm!
                                                     Veröffentlicht:Sächsische Zeitung

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