Vortragsabend mit Volkmar Herold und Christian Friedrich von der Stiftung Fürst- Pückler - Museum Park und Schloss Branitz
Gemeinsame Veranstaltung des Hoyerswerdaer Kunstvereins mit dem Geschichtsverein und dem Stadtmuseum Hoyerswerda.

Christian Friedrich , Volkmar Herold und Martin Schmidt v.l.

Es ist immer wieder spannend und neu, wenn Christian Friedrich und Volker Herold nach Hoyerswerda kommen und ein Abend füllendes Programm zu Fürst Hermann von Pückler-Muskau gestalten. Wenn man meint, schon alles zu kennen, ist das weit gefehlt. Denn die Fülle von Briefen und Tagebucheintragungen ist fast unüberschaubar. 
An diesem Abend stand die Reise nach Rom und Italien im Mittelpunkt, ein Muss für Aristokraten und die oberen Zehntausend des 19. Jahrhunderts. Einer, der dass nicht nur der Etikette wegen, sondern mit Feuereifer, mit Humor und unter häufig großen körperlichen Anstrengungen tat, war Fürst Pückler aus Muskau, er war 22 Jahre alt, hatte mehrere renommierte dicke Reiseführer im Gepäck, ließ aber meist den Augenblick wallten und folgte seinen Intuitionen, besuchte die berühmtesten Orte von Genua über Rom bis Neapel, schreibt Briefe und führt Tagebuch, wird beim Papst zu Audienz empfangen, speist beim russischen Gesandten in Neapel, verliebt sich in die Gräfin Julie von Gallenberg, schreibt darüber fast nichts, beschreibt einen spektakulären Ausbruch des Vesuvs mit turmhohen Feuersäulen, den es nachweislich in dieser Zeit nicht gegeben hat, besucht Zirkel der Dichter und Künstler, ist fast immer pleite und wartet sehnsüchtig auf Geld aus Muskau.
Die Historiker Christian Friedrich und Volker Herold folgen diesem Weg Pücklers mit heiteren Zitaten und setzen diese in den Kontext zur Geschichte. Pücklers Art zu erzählen erzeugt ein besonderes Flair eines jeden Ortes an dem er weilt, man kann Italien mit allen Sinnen erleben, das leichte und heitere und Leben erahnen und genießen.
Um nicht so schnell nach Muskau zurück zu müssen, wo die Gläubiger auf ihn warten, besucht Pückler noch Weimar und wandelt mit Goethe im Park an der Ilm. Das wird zum Beginn eines lebenslangen Briefwechsels zwischen beiden, worüber an diesem Abend ebenfalls höchst Wissenswertes zu hören war.

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