Requiem zum Volkstrauertag in der Johanneskirche Hoyerswerda

Aufführung des Requiems in der Johanneskirche

Ein Requiem wird in der katholischen Kirche nach einem über die Jahrhunderte nur wenig veränderten Schema bei Begräbnisfeiern gehalten. Es folgt einem fast einheitlichen lateinischen Text und gibt die Empfindungen von Trauer und Hoffnung musikalisch wider. Für den Verstorbenen wird ewige Ruhe erfleht, requiem aeternam. Viele berühmte Komponisten vertonten diese Texte auf ihre Weise oder schrieben unabhängig von Kirche und Begräbnis Konzertfassungen für ein Requiem, so Mozart, Verdi, Brahms, Liszt und viele andere, mit und ohne Text.
Gabriel Fauré (1845-1924) folgt mit seiner Vertonung zwar dem lateinischen Text, seine Komposition allerdings geht neue und einmalige Wege. Bei ihm überwiegt das Sanfte und Paradiesische, wird auf den Zorn Gottes und auf die Höllenqualen verzichtet, werden Licht und Paradies durch die Musik festlich wie in weißen Kleidern erlebbar gemacht. Es erinnert an einen Gedanken des ersten evangelischen Pfarrers in Hoyerswerda- Neustadt, Otto Freyer, der das so formulierte: Ein Christ, der seinen Glauben ernst nimmt, sollte nicht in schwarzen, sondern in weißen Kleidern zu einem Begräbnis gehen.
Für die Zuhörer wurde die Aufführung des Requiems in der Johanneskirche zu einem wundervollen musikalischen Erlebnis und gleichzeitig zu einer ernsten Besinnung auf die Opfer von Krieg und Gewalt am Volkstrauertag.
Es ist erstaunlich, in welch guter Qualität die Chöre von Hoyerswerda, Bautzen und Löbau einschließlich der Solisten zu einer einheitlichen musikalischen Sprache fanden, obwohl jeder für sich allein die Aufführung vorbereitet. Zu verdanken ist dies dem Engagement der Kantoren Matthias Pfund, Johannes Leue und Christian Kühne, insbesondere Letzterem, der mit seinem Dirigat das Klangerlebnis maßgeblich formte. Nicht zu vergessen, die Musiker der Lausitzer Philharmonie, die die Orchesterpassagen sehr zurückhaltend als warme Untermalung spielten.
Zu Beginn des Konzerts erklang von Francis Poulenc ( 1899-1963) ein außergewöhnlich schönes Konzert für Orgel, Pauken und Streicher, bei dem leise melodische Melodien mit lauten disharmonischen Klängen wechseln, wobei die Orgel den Ton angibt, die Pauken dazwischen reden und die Streicher sehr anschmiegsam die Orgel unterstützen, meisterlich dargeboten von Kirchenmusiker Tobias Nikolaus und der Lausitzer Philharmonie.
Ausführende:
Grit Wagner – Sopran
Jörn Sakuth – Bass
Tobias Nicolaus, Grimma - Orgel
Oratorienchor Hoyerswerda
Kantorei St. Petri Bautzen
Kantorei Löbau
Neue Lausitzer Philharmonie
Leitung: Christian Kühne, Löbau

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