Der Oberbürgermeister von Bautzen, Christian Schramm, stellte eigene Kurzprosa und Gedichte vor.

Christian Schramm

Literatur sei wie eine „Hängematte“, in der man nach dem anstrengenden Alltag Ruhe und Entspannung findet, meint Christian Schramm. Der Oberbürgermeister von Bautzen muss es wissen, denn schon seit seiner Pubertät beschäftigt sich der 55-Jährige mit literarischem Schriftgut. Dabei greift Christian Schramm auch selbst gern zum Stift, um seine Phantasien und Erfahrungen in Form von Gedichten und Kurzprosa aufs Papier zu bringen. „Die Beschäftigung mit Sprache ist mir sehr wichtig. Man muss sie im Kopf behalten und auch ihre Dimensionen wiederentdecken“, erklärt Christian Schramm, der mit Bedauern die zunehmende „Sprachlosigkeit“ von Jugendlichen besonders in Internetforen beobachtet. Mittlerweile sei es fast schon eine Kunst geworden, die deutsche Sprache zu pflegen und Menschen dafür zu gewinnen, erklärte er.

Vom künstlerischen Potential des 55-Jährigen konnten sich die mehr als fünfzig Besucher innerhalb eines zweistündigen Programms überzeugen. Der Anfang der Lesung gestaltete sich sehr humorvoll. „Poesie ist wie ein gutes Essen. Lasst uns speisen, es ist angerichtet“, erklärte Christian Schramm. Auf der „Speisekarte“ standen anfangs Gedichte, die zum Schmunzeln anregten. So verglich Christian Schramm seinen Finanzbeamten mit einem Geier und seinen Chef mit einem Chamäleon. Eher nachdenklich gestaltete sich die Kurzgeschichte des Bürgermeisters, die von einem 70-jährigen „Fräulein Dornröschen“ erzählte, die einst den Student Christian Schramm unterrichtete und sozusagen die Lücke in der Hecke fand, um Wissen zu vermitteln, ohne dass die Studenten es merkten. „Diese Kurzgeschichte habe ich sozusagen als kleinen Gedenkstein für „mein“ Fräulein Dornröschen geschrieben“, so Christian Schramm.
Der 55-Jährige versteht es durchaus als Autor Metapher in den Köpfen der Zuhörer zum Leben zu erwecken. Sinnbilder, die den Zuhörer augenzwinkernde Erfahrungen des Alltags und Lebensphilosophie von Christian Schramm auf gelungene Art und Weise sprachlich näher bringen.
Sein „Rezept“ Sprache zu respektieren und literarisch zur Geltung zu bringen, war für die Besucher jedenfalls ein wahrer „Gaumenschmaus“.

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