Rose-Marie Radeke, Berlin, stellt den Schweizer Bildhauer und Maler, Alberto Giacometti vor, der von 1901-1966 lebte.

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Immer, wenn Rose-Marie Radeke zum Kunstverein nach Hoyerswerda kommt, und das schon seit 24 Jahren, ist das ein Kunstgenuss im besten Sinne. Wenn sie Bilder, Zeichnungen und Skulpturen vorstellt, wird jeder Künstler zu einem einmaligen Erlebnis. Die Kunstwerke fangen an zu leben und zeigen den oft quälerischen Schaffensprozess der Künstler.
Alberto Giacometti ist einer von den Stillen, einer, der ein Leben lang an seiner Kunst zweifelt, der aber heute in vielen bedeutenden Museen zu finden ist. Sein Stil hat etwas vom Expressionismus, etwas vom Surrealismus, doch letztlich ist er unverwechselbar Giacometti.

 

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Vorrangig arbeitet er als Bildhauer, zum einen in Stein, indem er mit einer ganz sparsamen Bearbeitung ausdrucksstarke Köpfe modelliert, zum anderen schafft er in Bronze gegossene Menschen in ganz zerbrechlichen und dünnen Silhouetten, bei denen nur die Füße, überdimensional groß uns schwer, das Stehen auf der Erde ermöglichen. Oder er gestaltet sehr kleine Köpfe auf ungewöhnlich großen Sockeln. Allen gemeinsam ist Stille und Einsamkeit, eine Einsamkeit, die nicht tötet, sondern das Leben bejaht, Menschen, die zwar aneinander vorüber gehen, aber doch zusammen gehören. Vielleicht so wie er selbst, er arbeitete vorrangig nachts, schlief und arbeitete in einem sehr sparsam eingerichteten Atelier, kam ohne Gesellschaft aus, war aber in Gesprächen mit anderen Künstlern erstaunlich inspirierend. Sein Freund Jean Paul Sartre trifft das wohl am besten, wenn er von ihm sagt: Er ist ein Zauberer, ich kenne keinen, der die Vergänglichkeit so mit Dauer verbindet.
Zur Person:
Geb. 1901 in Graubünden / Gest. 1966 in Chur
Arbeitete vorrangig in Paris
Beeinflusst von Matisse, Kirchner, Miro, Max Ernst, Dali, Hans Arp und Sartre.

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