Vortrags - und Gesprächsabend mit Rudolf Renner, Kulturabteilung BASF Schwarzheide, zu Friedrich Press (1904-1990).
beim Kunstverein Hoyerswerda.

Grafik von Friedrich Press

Friedrich Press war Bildhauer und Grafiker. Einige der Gäste hörten zum ersten Mal etwas über Friedrich Press, andre kannten ihn persönlich. Diesen Raum zwischen den beiden Polen hat Rudolf Renner mit seinem Vortrag wunderbar ausgefüllt, die einen neugierig gemacht, die anderen als Kunstliebhaber bestärkt. Er wurde schon als junger Mann von den sparsamen und gleichzeitig ausdrucksstarken Zeichnungen des Friedrich Press fasziniert. Über viele Umwege fand er den Kontakt zu diesem Künstler und kann nunmehr auf eine lange Zeit der Begegnung zurückblicken, entsprechend emotional waren deshalb die vielen kleinen Geschichten gewürzt, die das Schaffen des Künstlers deutlich machten, dessen Atelier in Dresden – Loschwitz zu finden war.
Friedrich Press erlebte die Grausamkeit zweier Weltkriege und hat seine seelischen Erfahrungen in weltlich und christlich geprägten Kunstwerken versinnbildlicht, in denen er tiefe Religiosität mit moderner Kunst verbindet. Mit sparsamen Zeichnungen und einfachsten Mitteln für Skulpturen ist er in der Lage Stimmungen zu vermitteln, die den Betrachter zu einer längeren Zwiesprache förmlich zwingen. Das verdeutlicht auch die nebenstehende Zeichnung, die einfach nur „Gesicht“ heißt und viele Gesichter des Lebens ahnen lässt.
Der Abend war Anlass genug, sich die Kunst von Friedrich Press quasi vor der Haustür einmal näher anzuschauen. Zu bewundern sind eindrucksvoll gestaltete Kircheninnenräume in Großräschen, Cottbus, Ortrand und Meißen, in Dresden – Pieschen und in der Dresdner Kathedrale, in Göda, Schmochtitz und Bautzen. Die Materialen sind jeweils der Region angepasst, in Dresden und Meißen das Meißner Porzellan, in der Lausitz vorwiegend Holz, in Pieschen Sandsteinklinker und in Großräschen Abbauholz aus dem Bergbau. Jede Kirche wirkt durch einen ganz individuellen Charakter und durch ein bodenständiges Konzept – alles in der unverwechselbaren Handschrift des Friedrich Press.

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