Leben in einer neuen Stadt, Brigitte Reimann – Zwischen Euphorie und Resignation

Professor Schlegelmilch 2015 mit Studenten in HoyerswerdaNach einem Brigitte Reimann -Spaziergang durch Hoyerswerda, den Professor Dr. Schlegelmilch mit Studenten der FernUniversität in Hagen im Sommer vorigen Jahres mit dem Kunstverein durch führte, setzten die Partner das damals begonnene intensive Gespräch zu Leben und Werk der Autorin und zu „Leben in einer neuen Stadt“ am 10. Februar 2016 in Lüdenscheid fort. Angela Potowski, Helene und Martin Schmidt stellten ihr Programm „ Brigitte Reimann – Zwischen Euphorie und Resignation“ vor, dem schloss sich eine anregende Diskussion mit dem sehr aufmerksamen Zuhörerkreis an, das Professor Schlegelmilch moderierte. Dabei bewies sich wieder einmal, dass die Bücher der jung verstorbenen Schriftstellerin einen authentischen Einblick gab in das Leben junger Leute in der DDR geben, die sich für den Bau einer neuen Stadt in industrieller Bauweise, für bürgerschaftliche Mitwirkung im der Gesellschaft und vor allem für das Entstehen und Mitgestalten kulturellen Lebens engagieren wollen. Die Lesung aus Tagebüchern, Briefen und Büchern der Schriftstellerin vermittelte sowohl das Ringen um städtebauliche Lösungen, wie auch wie intensiv und kritisch produktiv sich Brigitte Reimanns für das Miteinander in der schnell wachsenden Stadt einsetzte, im Braunkohlenwerk unter den Arbeitern mit arbeitete und doch immer wieder an ideologische Grenzen jener Gesellschaft stieß. Sie gab dennoch nicht auf, sondern schrieb bis kurz vor ihrem Tod an dem Roman „Franziska Linkerhand“, der vom Ringen einer Architektin um die Gestaltung einer menschenfreundlichen Stadt rang. Leider unvollendet regt der Roman immer wieder zu Diskussionen an über die Wirksamkeit von Literatur damals in der DDR und heute in Deutschland an. Brigitte Reimanns Engagement bewirkte , dass in Hoyerswerda-Neustadt zahlreiche städtebauliche Veränderungen und Ergänzungen vorgenommen wurden. Mit Recht wird sie „Stadt der Franziska Linkerhand“ genannt. Davon wollen sich demnächst mehrere Gesprächspartner aus Hagen/Lüdenscheid bei einem Brigitte Reimann-Spaziergang durch Hoyerswerda überzeugen. 

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