Matinee „Die verschwundene Miniatur“ Rainer Gruß, Bautzen, liest Erich Kästner
Die nächste Matinee des Hoyerswerdaer Kunstvereins am Sonntag, dem 20. März 2016, um 11.15 Uhr im Schloß Hoyerswerda ist dem Schriftsteller Erich Kästner gewidmet. Rainer Gruß, Schauspieler am Deutsch-sorbischen Volkstheater Bautzen, liest Kästners erfolgreichsten Erwachsenen-Roman, der 1935 in der Schweiz erschienen ist, in 22 Sprachen übersetzt und zweimal verfilmt wurde. Erich Kästner, 1899 in Dresden geboren, besuchte dort die Schule und das Lehrerseminar, um Grundschullehrer zu werden. 1917 zum Militär eingezogen und ausgebildet für schwere Artillerie, kann er erst nach Ende des Krieges das Abitur ablegen. Von 1919 an studierte er in Leipzig Geschichte, Philosophie, Germanistik, Theaterwissenschaft. 1925 wurde er mit einer Arbeit zu „Friedrich der Große und die deutsche Literatur“ promoviert, arbeitete dann als Journalist, u.a. seit 1927 für „Die Weltbühne“ und als Theaterkritiker. 1928 erschien sein erster Gedichtband „Herz auf Taille“ und 1929 sein erstes Kinderbuch „Emil und die Detektive“. Dem Erfolg schlossen sich dann „Pünktchen und Anton“, „Das fliegende Klassenzimmer“, später “Das doppelte Lottchen“ und „Als ich ein kleiner Junge war“ an. Seit 1933 hatte Kästner Publikationsverbot, seine Bücher wurden von den Nationalsozialisten öffentlich verbrannt. Seit 1945 lebte Kästner in München, widmete sich dem literarischen Kabarett, schuf die Internationale Jugendbibliothek München. 1951 bis 1962 zum Präsidenten des westdeutschen P.E.N. Zentrums gewählt, war er von 1965 bis zu seinem Tod 1974 dessen Ehrenpräsident. Rainer Gruß, in Meißen geboren, wuchs in Dresden auf und erlernte dort den Beruf Betonstein- und Terrazzofacharbeiters. Von 1977 bis 1880 studierte er an der Staatl. Schauspielschule Berlin und wechselte nach seinem ersten Engagement am Theater der Bergarbeiter Senftenberg 1988 ans Deutsch-Sorbische Volkstheater Bautzen. Alle Literatur- und Theaterfreunde sind zu dieser Veranstaltung herzlich willkommen. Martin Schmidt