Ikonen in ihrer unverwechselbaren Schönheit

Ein Vortrag von Rudolf Renner, Schwarzheide, beim Hoyerwerdaer Kunstverein

Rudolf Renner zu einem Vortrag beim Hoyerswerdaer Kunstverein, 2021Ikone im Besitz von Rudolf Renner, die von Günther Wendt nach einem russischen Vorbild gemalt wurdeEine Zeitreise in die Bilderwelt der orthodoxen Kirche war an einem Abend mit Rudolf Renner angesagt. Ikonen sind Kultbilder, das heißt, sie stellen bei der Betrachtung für den Gläubigen eine Verbindung zu Gott her. Und sie begleiten die Christen der Ostkirchen beim Gottesdienst und im Alltag. Sie finden sich außerhalb der Kirchen auch als Hausaltar, ebenso in Medaillons, die an einer Kette getragen werden oder als Reise-Ikonen für unterwegs.
Die Bezeichnung Ikone leitet sich ab vom Wort „eikon“, das Bild. Es gibt in den Ost-Kirchen zwischen Altarraum und übrigem Kirchenraum eine Bilderwand mit „eikons“, diese wird Ikonostase genannt sie besteht aus unzähligen Einzelbildern. Vielen von uns ist eine solche Ikonostase aus Reisen nach Bulgarien, Rumänien, Russland oder Griechenland bekannt. Obwohl es ein alttestamentliches Bilderverbot gab, das keine figürliche Darstellung erlaubte, nur Ornamente und Schriftzeichen, setzten sich die Christusdarstellungen durch und wurden im 7. Jahrhundert auf einer Synode in Konstantinopel erlaubt und waren nunmehr erwünscht, „da Christus nicht nur Pantogrator= Weltenherrscher gewesen sei, sondern auch ein Mensch“. So zeigen die meisten Ikonen Darstellungen von Christus und Maria oder Begebenheiten aus dem Leben von beiden, sowie Heilige aus dem alten und neuen Testament. Die Tafeln besitzen eine hohe künstlerische Qualität, denn nicht jeder konnte Ikonenmaler werden, es wurde überprüft, ob er Maler die nötige Qualifikation hatte und ob er ein sittlich einwandfreies Leben führte.
Im Gottesdienst sind die Ikonen die Mittler zu Gott und werden in die kurzen Predigten eingebunden, begleitet von den unglaublich schönen Gesängen der Gläubigen, ganz ohne instrumentale Begleitung. Auch in unserem Kulturraum gehören die Ikonen der orthodoxen Kirchen zu einem wichtigen Kulturgut und werden durch ihre klare Bildsprache verstanden.
Gut, dass wieder einmal erinnert wurde, dass in anderen Kulturen viel Staunenswertes zu finden ist.
Die folgenden Bilder von Ikonen waren 2009 in einer Ausstellung der Galerie der BASF Schwarzheide zu sehen, die Exponate wurden vom Ikonenmuseums Frankfurt/Main leihweise zur Verfügung gestellt.

Triptychon "Große Deesis", in der Mitte Jesus, seitlich Maria und Johannes, der TäuferChristus PantokratorJohannes, der Evangelist, russische Ikone aus einer IkonostaseIkone mit Maria und JesusRussische Ikone als Hauskreuz

 

 

 

 

 

 

 

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