Barbara Seidl-Lampa - eine vielseitige Künstlerin

Vernissage im Lausitzer Seenlandklinikum mit Bildern und Grafiken von Barbara Seidl-Lampa, Senftenberg.Eine Ausstellung unter der Schirmherrschaft des Hoyerswerdaer Kunstvereins.

Barbara Seidl-Lampa zur Vernissage im Seenlandklinikum Hoyerswerda Eine Künstlerin, die mit und in ihrer Kunst lebt, so könnte man Barbara Seidl-Lampa charakterisieren. Am 8. Juli 2019 eröffnete die "Kleine Galerie" der Lausitzer Seenlandklinikums eine Ausstellung von ihr, die durch Farbenfreude und vielseitige Stilelemente die Besucher in ihren Bann zog.
Eröffnet wurde die Ausstellung erfrischend herzlich von der Chefärztin für Geriatrie, Michaela Stöckel. Musikalische Unterstützung kam von zwei Schülern der Musikschule Hoyerswerda. Mit beschwingten Stücken für Saxophon schufen sie einen würdigen Rahmen für eine Vernissage.
Ihre Erwachsenen- Laufbahn begann Barbara Seidl-Lampa mit einem Studium der Pädagogik für Biologie und Chemie, sie war Mitglied in einem Malzirkel in Schwepnitz unter Leitung von Dietmar Hommel. Vorwiegendes Arbeitsmaterial war Ton, aus dem sie Figuren "baute", wie sie es selbst nennt. Später kommen Grafiken und Collagen dazu und, wie man in der Ausstellung sehen kann, auch wunderbar farbenfrohe Gemälde.
Martin Schmidt betont in seiner Laudatio ihr besonderes Verhältnis zur Natur, was sich in ihren Bildern widerspiegelt. Besonders in den Collagen bilden Inhalt und Farbgebung eine natürliche Einheit, als wünschenswertes Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur, obwohl die Bilder als künstlerische Idee in ihrem Kopf entstehen.
Gemälde mit Stier, Katze, Löwe oder Pferd umgibt eine melancholische Stimmung, gleichsam als ob das Tier vom Menschen Klügeres erwartet hätte, bis auf die Katze vielleicht, die dem Menschen als Herrscherin gegenüber steht. Zu Bildern berühmter Maler versucht Barbara Seidl-Lampa eine Annäherung durch ein ganz und gar eigenes Werk, zu dem sie sich durch die großen Meister inspirieren lässt, zum Beispiel zum Lautenspieler von Franz Hals oder zu Grafiken Dürers. Sie setzt sich auch mit philosophischen Themen, wie das Göttliche und das Wunderbare, auseinander. Eine Grafik mit dem Titel "Fische" soll dafür stellvertretend genannt werden, Fische in der Strömung des Meeres, mit sich selbst genug.
Ihre detailgenaue Betrachtung der Natur fasst die Künstlerin außerdem in Gedichte, die von Helene Schmidt und Angela Potowski vorgetragen wurden. Eine Kostprobe davon ist hier nachzulesen:
"Löwenzahn"
Pusteblumenschirme fliegen durch die Lüfte. / Am Fallschirm die Saat./ Geniale Idee, sich zu verbreiten./ Auslese bringt dieses fortwährende Wunder zutage, sagte Darwin. /Oder Gottes Schöpfung?/ Ich glaube an beide und stehe staunend vor einer wunderbar gelben Blüte./ Nein, einem Korb voller Blüten. In jeder schon angelegt der samentragende Schirm./ Und wie ein Kind blase ich hinein in die Schirmwolke und laufe dem Wunder hinterher.
Die Ausstellung ist bis Mitte September im Seenlandklinikum zu sehen, danach werden Arbeiten ihres verstorbenen Mannes, Prof. Gerhart Lampa, die Wändeschmücken.

Barbara Seidl-Lampa "Der träumende Stier"Barbara Seidl-Lampa: Zeichnungen nach DürerBarbara Seidl-Lampa "Der Lautenspieler", inspiriert von Franz HalsBarbara Seidl-Lampa "Fische"Barbara Seidl-Lampa "Frau mit Lilien"

Barbara Seidl-Lampa und Martin Schmidt, Vorsitzender des Hoyerswerdaer Kunstvereins 

 

 

 

 

 

 

 

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