Hoyerswerda Kira Potowski ist eine von den jungen Hoyerswerdaern, die nach ihrer Ausbildung zum Studieren in die Welt hinauszogen sind – aber der Heimat verbunden bleiben.

Kira Potowski

Als Ehrenmitglied des Hoyerswerdaer Kunstvereins war Kira Potowski jüngst zu Gast bei der Sonntagsmatinee im Hoyerswerdaer Schloss. Die 22-jährige Studentin untermalte die Lesung mit ihrem Querflötenspiel. Im Schloss las Jost Hasselhorn, Kulturorganisator der Dresdener Frauenkirche, Texte des Pfarrers und Schriftstellers Albrecht Goes. Den Inhalt seines Essays »Urteil und Vorurteil« konnte Kira Potowski aus eigener Erfahrung nachvollziehen. Sie selbst ist den Weg vom Vorurteil zum Urteil während längerer Auslandsaufenthalte gegangen.Die junge Frau absolvierte schon während ihrer Zeit am Lessing-Gymnasium ein Auslandsschuljahr in Dayton/Ohio und im dritten Jahr ihres Kulturmanagementstudiums schrieb sie sich an der Universität Salamanca in Spanien ein. »Die Vorlesungen auf spanisch waren schon eine Herausforderung«, sagt die Studentin rückblickend, »aber es hat sich gelohnt.« So konnte sie ihr Fachgebiet aus der Sicht eines anderen Landes kennenlernen.Offen auf eine andere Sprache und Kultur zuzugehen ist spannend, sagt Kira Potowski, die mit dieser Offenheit gute Erfahrungen gemacht hat. Sie gewann in den USA ebenso wie in Spanien Freunde und fühlt sich heute in Deutschland ebenso wie dort zu Hause. »Nur wer in einem Land länger lebt, kann sich über die Lebensweise und Kultur der Menschen dort ein eigenes Urteil bilden. Das ist allemal besser, als in Vorurteilen stecken zu bleiben«, findet die Studentin. Außerdem hat sie im Ausland einen anderen Blick auf Deutschland erworben, der sie differenzierter auf Vor- und Nachteile ihrer Heimat schauen lässt. Nach wie vor ist Kira Potowski gern in ihrer Heimatstadt. Ehrenmitglied des Kunstvereins wurde die junge Frau, weil sie von ihrer Mutter Angela Potowski schon von klein auf zu Ausstellungen und Lesungen mitgenommen wurde. Seit Kira Potowski an der Musikschule Hoyerswerda erst Block- und dann Querflöte spielen lernte, begleitete sie häufig Sonntagsmatineen und andere Veranstaltungen des Vereins mit ihrer Musik. Im Februar dieses Jahres wird Kira Potowski ihr Studium an der FH Zittau /Görlitz als Kulturmanager mit dem Bachelor-Abschluss beenden und dann in Berlin bei einer Unternehmensberatung für Kulturunternehmen arbeiten. Dort gibt sie dann Theatern, Museen und anderen Kultureinrichtungen Hilfe dabei, wie sich trotz sinkender Zuschüsse aus öffentlichen Kassen weiter ansprechende kulturelle Angebote realisieren lassen. Ab Oktober will Kira Potowski einen Masterstudiengang beginnen -und dazu wird sie wohl wieder ins Ausland gehen.
(veröffentlicht in der vom LR 09.02.2011)

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