Eine Stadt und ihre Kunst

Ausstellungseröffnung im Schloss Hoyerswerda. Am Eingang der "Trompeter" des Künstlers Jürgen von Woyskiheißt die neue Ausstellung im Schloss Hoyerswerda, die am Sonnabend, dem 16.05.2015 eröffnet wurde. Fotos - vom Kulturbund zusammengetragen und von Peter Biernath auf Tafeln angeordnet –zeigen, wie Hoyerswerda in den jüngst vergangenen sechzig Jahren zu einer Stadt wuchs, in der Kunst einen eigenen Platz einnimmt. Jürgen von Woyski erzählte gern, dass nur ein Kunstwerk in der Stadt zu sehen war, als er 1955 kam, „ die Muschel-Eva vor dem alten Krankenhaus“ wie der Volksmund sagte. Heute sind mehr als 250 Kunstwerke im öffentlichen Raum zu sehen, die von mehr als 120 zeitgenössischen  Künstlern – aus verschiedenen Ländern – geschaffen wurden. Die Ausstellung folgt den einzelnen Stadtteilen, deren Freiflächen sie schmücken. Die Ergebnisse der sechs Bildhauersymposien, die in Alt- wie Neustadt zu finden sind; werden als Gruppen gezeigt.  
„Wenn ich eine schöne Stadt bauen soll“, hatte Ferdinand Rupp, der erste Stadtarchitekten vor Beginn des Bauens gefordert, „dann schickt mir Künstler her. Ohne Kunst und Künstler ist das nicht möglich.“ Der   Bahnhofvorplatz,  der Schulplatz und  die Straßen zwischen ihnen zeigen mit Bildern, Sgraffiti,  Mosaiken an Supraporten und über Fenstern die mehr als 50 Arbeiten des Malers Heinz Sieger und seiner Gruppe junger Leute. Märchen, Sagengestalten, Stillleben und Szenen vom Bauen sind zu entdecken, heute von den Großvermietern sorgsam restauriert. Im Lessing-Gymnasium harrt das große Wandrelief „Lausitzer Leben“ des Senftenberger Malers Günter Wendt  - ein Meisterwerk auch heute noch - seiner neuen Präsentation.
                                                                            
Martin Schmidt betrachtete in seiner Laudatio die überaus reichlich vorhandenen Kunstwerke der Stadt Hoyerswerda, würdigte die Künstler und die Initiatoren, die der Stadt dieses unverwechselbare Gesicht gaben.Mit seiner Entstehung entwickelte sich der Zoo - dank des Engagements seines Gründers, des Malers Günter Peters - früh zum Sammelort künstlerischer Schönheit: Seit ihrer Vertreibung vom Kastanienhof (1955) scheint sich glückversunken die „Tänzerin“ Jürgen von Woykis zu drehen, während Kinder jeder Generation auf den „Ziegen“ Dorothea von Philippsborn reiten. Mindestens 35 weitere Kunstwerke sind zu entdecken, sich an ihnen zu erfreuen, Kunst und Natur zu genießen. Zu ähnlichem Vergnügen locken die Arbeiten des 2.Bildhauer-Symposiums in den Woyski-Park der Altstadt und an fünf Orte der Neustadt, um zu entdecken, was 33 Künstler aus acht Länder in und für unsere Stadt schufen. In sechs Wohnvierteln schmücken einzeln entstandene Kunstwerke. Die Skulptur „Mutter mit Kind „ von Martin Wetzel erreichte durch Brigitte Reimanns  Roman  „Franziska Linkerhand“ literarisch die Weltöffentlichkeit, ebenso wie der Saal im Schloß in einem Kabinettsstück schreibender Kunst.                                                                          
Das Wandbild von Fritz Eiselt an der Lausitzhalle und die Gobelins von Christa und Günter Hofmann, den Senftenberger Teppichknüpfern, sind in der Ausstellung nicht vergessen. Im Zentralpark der Neustadt muss das Brigitte –Reimann-Zeichen des Bildhauers Thomas Reimann nachgetragen werden, wie auch die Balkonbrüstungen seiner Hand und der „Laptoper“ gegenüber.                           Manche Arbeiten gingen leider verloren – so das Schnabelwesen aus der Fabel und das Bildnis einer Schwangeren im WK VII - andere mussten dem Bauen weichen, andere klimatischen Einflüssen. Die Ausstellung gibt auch von ihnen Kunde. Auch der Umgang mit Kunstwerken muss gelernt werden.                                                                                          
Im Garten des Klinikums erinnert Jürgen von Woyski an Albert Schweitzer, farbenfreudige Mosaiken von Heidi Manthey und Hedwig  Bollhagen schmücken Säulen im Haus, dessen Giebel von der scheinbar schwebenden Skulptur „Der Eid des Hippokrates“ des Bildhauers Winfried Fitzenreiter geschmückt wird.                                                                                                  
Das Entdeckens und mag kein Ende sein, zumal auch die Schulgebäude der Stadt manchen ungenannten Schatz bergen, von dem die Ausstellung  weiß. Vor dem Fahrstuhl, der von der Ausstellung auf den Hof führt, steht die Keramik-Bildwerk „Die Stadt“ von Jürgen von Woyski: Menschen umgeben Häuser, halten sich an Händen und Schultern, hüten gleichsam die Stadt. Was wäre diese auch ohne ihre Bewohner, ihre Bürger, die sie mit Leben erfüllen?! Hoyerswerda und seine  Kunstwerke bedürfen dieses unseres Miteinanders ebenso. Der Kulturbund mit den Bildertafeln, die Kufa mit seinem Spaziergang-Angebot „Spur der Steine“  und der Hoyerswerdaer Kunstverein mit seiner Internet-Präsentation „Parabelring/ „Kunst am Bau“/ „Kunst im Freiraum“ geben in dieser Ausstellung gemeinsam mit dem Museum, ihrem Partner, ein gutes Beispiel.

Tänzerin von Jürgen von Woyski

Lausitzer Leben, Ausschnitt aus einem Wandbild von Günter Wendt

Ausstellung "Eine Stadt und ihre Kunst" im Schloss Hoyerswerda

Thematische Gliederung nach Standorten der Altstadt, in den Wohnkomplexen der Neustadt und im Stadtzentrum

Lausitzhalle mit dem Wandbild von Fritz EiseltGlasfenster der ehemaligen Schulen im Wohnkomplex 8, rechts ein original erhaltenes Fenster

                                                                                       

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