Zu Gast beim Bildungswerk für Kommunalpolitik in Hoyerswerda waren Dr. Albin Nees und Michael Hannich zum Thema: Familienpolitik

Dr. Albin Nees und Michael Hannich

Dass Kinderlachen die Zukunftsmusik für eine Stadt bedeutet, wissen wir als Hoyerswerdaer Bürger natürlich nicht erst seit heute. Aber nun ist es so, dass das Kinderlachen immer weniger wird, weil die jungen Leute zur Arbeitstelle in andere Gegenden Deutschlands umziehen. 
Allerdings ist der Rückgang von Geburten eine Tatsache, die ganz Deutschland betrifft und innerhalb von Europa bildet Deutschland ein ziemliches Schlusslicht. Statistisches Zahlenmaterial hierzu und Tendenzen der Politik, die die Familien betreffen, erfährt man an diesem Abend von den beiden Referenten. Herr Dr. Albin Nees ist Präsident des Deutschen Familienverbandes und Herr Michael Hannich war bisher Referatsleiter für Familienpolitik im Sächsischen Staatsministerium. Und es wird trotz aller Statistiken ein sehr lebendiger und spannender Abend, denn wie man dem Geburtenrückgang abhelfen will, beschäftigt inzwischen nicht nur die Politiker, sondern auch zunehmend die Wirtschaftsbosse: ohne Kinder kein Zuwachs an Konsumenten, ohne Kinder niemand, der im Land arbeitet und das Vermögen der Unternehmen mehrt. Immer weniger Arbeitsfähige müssen immer mehr Arbeitsunfähige ernähren.
Die Grundlage eines sich gesund entwickelnden Staates ist die Familie. Sie birgt Faktoren, die sonst im Leben nur schwer zu erlernen sind. In der Familie lernt man das Unterordnen aber gleichzeitig auch, sich für andere zu engagieren und nicht zu vergessen, sich miteinander zu freuen und in Stresssituation sich gegenseitig zu trösten. Als kleinste Infrastruktur im Gemeinwesen bilden die Familien eine wichtige Größe. Viele Vereine, die häufig ehrenamtlich arbeiten, gründen sich auf Engagements ganzer Familiennetze, die sich durch den Rückgang der Geburten allmählich ausdünnen und das Gemeinwesen verarmen lassen.
Es ist eine Tatsache, dass die Entscheidung für ein Kind in den jungen Familien immer mehr eine materielle Entscheidung bedeutet und daher die Familienpolitik an den materiellen Voraussetzungen anknüpfen muss. Geld im Staatshaushalt kann und muss an den verschiedensten Stellen gespart werden. Wo aber zusätzliche Leistungen unerlässlich sind, das sind Investitionen in Kinder und in junge Familien. So soll das Familiengeld eingeführt werden, dass bis zu 1800 € monatlich, je nach Nettoverdienst, für ein Jahr gezahlt wird, um zum Beispiel auch Nachteile bei der späteren Rentenermittlung und ähnlichem auszugleichen. Gleichzeitig notwendig sind gute Schulen und gute Lehrer, denn eine Menge guter Lehrer spart später eine Menge Polizisten.
Und ein weiterer Punkt wird angesprochen, es ist an der Zeit, dass die Kommunen, dass staatliche und kirchliche Organisationen eine Vorbildfunktion ausüben und Arbeitskräfte mit Kindern bevorzugt einstellen.
Wie man sieht, ist eine Vielzahl von Leuten damit beschäftigt, alles zu tun, damit das Kinderlachen in unserem Land wieder zunimmt. Und wir wünschen uns das ganz besonders für unsere ehemals junge Stadt Hoyerswerda.

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