Die Dichtergruppe „Pegasus“ aus Hoyerswerda trug ihre neuesten Texte und Lieder am Schlosskamin vor. 

Dichtergruppe Pegasus Hoyerswerda

Die Vorstellung der Mitglieder der Gruppe „Pegasus“ durch Uwe Jordan erfolgte dieses Mal sehr sphärisch, das heißt, jedem Dichtenden wurde ein Stern aus dem Sternbild Pegasus zugeordnet und so kamen die Sterne nacheinander zu Wort und den Zuhörern zu Gehör. Das Gehörte allerdings war keineswegs sphärisch, sondern sehr irdisch beobachtet und erschien gegenüber der Begegnung aus dem Vorjahr ausgereifter und abwechslungsreicher.

Eine gute Mischung von Prosa und Lyrik, von Heiterem und Ernstem in gut gewählter Reihenfolge ließen den Abend zum Genuss werden.
Sehr ernste Töne waren von Hartmut Mamat in seinem Essay „Modernes Märchen“ zum Thema Treuhand und Wirtschaft der ehemaligen DDR zu hören, die „Treuhand hat die Hand aufgehalten“ und keiner hat es verhindert. Ein nicht weniger tiefsinniges Märchen von Reinhard Ständer „ Die Boten des Todes“ erzählt von einer Wette des Todes mit Herrn X. Der Tod will vor dem endgültigen „Aus“ des Herrn X seine Boten vorbeischicken, kommt aber dann ganz überraschend selbst. Hatte Herr X die Vorboten in Form von Krankheiten und Mühsal aller Art nicht verstanden? Hatte er sein Leben sinnlos verwartet?
Frank Meyer sorgte als jüngster in der Runde für Erstaunen mit seinem Romanentwurf „Brachmond“. Ein junger Mann erzählt behutsam und fast poetisch über Erlebnisse in den Kriegszeiten der Kreuzzüge, des Mittelalters, und des 1. Weltkrieges. Durch diese leise Art des Erzählens wird das Grausame des Krieges noch um ein Vielfaches gesteigert und hinterlässt Betroffenheit. Nimmt das nie ein Ende mit dem Morden und Brennen?

Doch auch die freundlichen und heiteren Beiträge kamen nicht zu kurz und sorgten immer wieder für Nachdenken und Schmunzeln. Katleen Seifert bringt in ihren Versen Naturbeobachtungen und Lebensweisheiten in einen geistreichen Zusammenhang und man hört ihr sehr aufmerksam zu.
Heitere Beiträge der besonderen Art waren die von Reinhard Ständer und Frank Niemtz. Reinhard Ständer nimmt im Essay „Das MDR-Programm“ die Macher auf die Schippe, die die immer gleichen „Sternchen“ der Volksmusik an den verschiedensten Schauplätzen in aller Welt mit immer gleichem Programm, aber immer ganz „original“ auftreten lassen und hat die Lacher auf seiner Seite. Und bei Frank Niemtz hört man, dass es zwar ein bayrisches Wörterbuch gibt, dass aber die Bayern gar keinen Dialekt sprechen, sondern, doos, woos die anderen sprechen, das ist Dialekt.

In einen gefälligen Rahmen wird der Abend durch eigene Lieder zur Gitarre von Konstanze Niemtz und Tina Born gekleidet, die aber nicht nur durch die harmonischen Melodien wirken, sondern gefühlvoll und nachdenklich zugleich das Leben befragen und besingen.

Last not least gibt Uwe Jordan als Redakteur einen poetischen Einblick in seine Gedankenwelt neben der Arbeitswelt. „Sage, hat man mich gefragt, warum schreibst du nie was Gutes, Schönes Frohes, Wohlgemutes… Zweifel säen, bange Fragen… ob das Leben sinnvoll ist… Liebst du denn das Leben nicht? „Eben. Drum“, hab ich gesagt.“
Und eben, drum sollte auch eine weitere Begegnung mit der Gruppe Pegasus ins Auge gefasst werden, meinten einhellig die Gäste des Abends.

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