Kunstverein und Kulturbüro gaben Brigitte-Reimann-Spaziergang als Broschüre heraus  

 

Flyer für den Reimann-Spaziergang

Als der Hoyerswerdaer Kunstverein im vergangenen Sommer erstmals einen Stadtspaziergang auf den Spuren der Schriftstellerin Brigitte Reimann veranstaltete, hatte das eine umwerfende Resonanz: Mehr als 80 Menschen drängten sich damals, um die literarischen Textauszüge an den von der Reimann beschriebenen Originalschauplätzen zu hören. Nun ist diese spezielle Stadt-Wanderung in einer wunderschön gestalteten Broschüre niedergeschrieben, mit deren Hilfe jedermann sich auch ganz allein auf die Spuren der Schriftstellerin quer durch Hoyerswerda machen kann.

Mit Freude und nicht ohne Stolz präsentierte Martin Schmidt, Vorsitzender des Kunstvereins, das mehr als 40 Seiten starke Heftchen gestern erstmals der Öffentlichkeit. Die Broschüre, die einen Wegeplan zu 15 ausgewählten Reimann-Stationen im Stadtgebiet, viele seltene historische Fotos, einen umfassenden Lebenslauf und eine Auswahl von Texten aus Reimann-Büchern enthält, entstand in enger Zusammenarbeit zwischen dem Kunstverein und dem städtischen Kulturbüro. Und weil so ein Vorhaben immer auch an Finanzen gebunden ist, freute man sich über die Unterstützung durch die beiden großen Wohnungsunternehmen der Stadt, durch die Sparkasse, durch PSW und den Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien. Die Auswahl der Textpassagen besorgten Helene Schmidt und Angela Potowski, viele andere Helfer steuerten die Fotos bei.
«Wichtig war es uns, zu zeigen, wie eng der Zusammenhang zwischen dem Wachsen der Stadt und dem literarischen Werk der Autorin war – und dass sie vehement für eine Verbesserung der Lebensbedingungen für die Hoyerswerdaer stritt» , so Kunstvereinschef Martin Schmidt, der immer wieder vor allem auch auf eines verweist: «Brigitte Reimann hat in Hoyerswerda am längsten gelebt, hat hier ihre aktivste Zeit gehabt und ihre bedeutendsten Werke geschrieben. Das sollte die Stadt sich immer vor Augen halten und für sich ausnutzen.»
Und: Vieles, was die Reimann notiert hatte, ist schon wieder aus dem Bewusstsein der hier lebenden Menschen entschwunden. «Viele sagten uns beim letzten Rundgang auf Brigitte Reimanns Pfaden: Das haben wir alles gar nicht gewusst. . .» , erinnert sich Martin Schmidt.
Auch deshalb liegt nun der handliche Wegbegleiter in Taschenformat vor – als Anregung, selbst auf Erkundung zu gehen oder mal wieder zu den Büchern der Brigitte Reimann zu greifen. Außerdem ist die Broschüre auch so etwas wie ein kleines Geschichtsbuch: Manche Bauwerke auf den historischen Fotos existieren schon nicht mehr.
Der «Brigitte-Reimann-Spaziergang durch Hoyerswerda» ist in einer Auflage von 3000 Stück erschienen und zum Preis von 3,50 Euro in der Stadtinformation, im Schloss, in der Stadtbibliothek, im «Achat» -Hotel, beim Kunstverein und sogar im internationalen Buchhandel zu haben (ISBN 3-9808957-1-8).
Aber natürlich wird es im Jahr des 70. Geburtstages und des 30. Todestages von Brigitte Reimann nun auch weitere geführte Spaziergänge durch Hoyerswerda geben, zum Beispiel schon am morgigen Sonnabend, 10. Mai. Treffpunkt ist um 10 Uhr jener Wohnblock in der Liselotte-Herrmann-Straße 20, in dem die Schriftstellerin von 1960 bis 1968 lebte. Für diese Wanderung hat erstmals auch der Bruder der Autorin, Ulrich Reimann aus Oranienburg, sein Kommen zugesagt.

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