13. Teil der Christentum-Gesprächsreihe befasste sich mit Passion und Ostern

Beim nun schon 13. Christentums-Abend des Kunstvereins führte Religionspädagogin Helene Schmidt ihre Zuhörer auf spannende Weise zu der/ den Geschichte(n) der Bibel rund um Passion und Ostern.

In den Erzählungen der Evangelisten bilden die Passion - der Leidensweg Jesu Christi von der Gefangennahme bis zur Kreuzigung - und die Auferstehung am dritten Tag den ältesten Teil. Hier beginnt eigentlich das Neue Testament. Alle übrigen Texte des Neuen Testaments sind nach Heinz Zahrnt eine „ausführliche Einleitung“.

Die Passion beginnt mit dem Aufbruch Jesu und der Jünger zum Passah-Fest nach Jerusalem. Dieses Fest wird in der jüdischen Tradition in Erinnerung an den Auszug der Juden aus Ägypten gefeiert. Eine Ahnung, dass dieser Weg zur Todesreise werden wird, ist in den Erzählungen zu spüren, ebenso der geheime Wunsch Jesu, diesen Schritt nicht tun zu müssen.

Die Gefangennahme Jesu erfolgt im Auftrag der Hohepriester und Schriftgelehrten, denn sie fürchteten sich vor dem Volk, das diesem Jesus anhing und damit ihre Autorität in Frage stellte. Judas’ Verrat geschieht aus dem Wunsch heraus, Jesus zum Handeln zu zwingen; seinen Gegnern zu zeigen, dass er alle Macht auf Erden hat. Diese Macht aber war nicht die, von der Jesus sprach. Und so kommt es zum Verrat, zur Verurteilung, zur Tötung am Kreuz und zum Meinungsumschwung der Menge, die einen Sieger erwartet hatte. Interessante und erschreckende Erkenntnisse ergeben sich beim Nachdenken über das Verhalten des Pilatus, der seine Hände in Unschuld wäscht und die Verurteilung nicht verhindert; über Petrus, der seine Anhängerschaft an Jesu verleugnet; die Jünger, die in den von Todesangst gezeichneten letzten Stunden Jesu vor seiner Gefangennahme schlafen; über die Menge, als sie für oder gegen Jesus entscheiden kann. Wer will, kann sich selbst darin erkennen.

„Ecce homo“, dieser Ausspruch des Pilatus („Seht, welch ein Mensch“), als der gegeißelte Jesus, geschmückt mit Purpurmantel und Dornenkrone, dem Volk zum Verspotten vorgeführt wird, ist seither das Synonym für Leid und Verlassensein geworden.

Ein Ausblick auf Ostern und die Auferstehung beschloss die Gesprächsrunde, die am Dienstag, dem 6. Mai, um 19 Uhr im Hoyerswerdaer Schloss fortgesetzt wird.

Zur Verfügung gestellt durch: Sächsische Zeitung

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