Literarisch-musikalisches Programm erinnert an die Zerstörung Dresdens am 13. Februar 1945, mit Claudia Kutter-Dürr, Jost Hasselhorn u. Konstantin Jahn.

Claudia Kutter-Dürr und Jost Hasselhorn

Lyrik ist nicht jedermanns Sache. Und doch werden immer wieder Gedichte geschrieben. Besonders in Zeiten nach Kriegen und Katastrophen fassen die Dichter ihre Gedanken in Verse, weil das Unfassbare sonst unsagbar wäre. In den Gedichten werden Grauen, Schrecken und Hoffnungslosigkeit zwischen den Zeilen versteckt. Die Aufgabe des Lesers ist es, diese zu entschlüsseln.
Jost Hassselhorn und Claudia Kutter-Dürr brachten Texte von Dresdener Dichtern, von Bertolt Brecht und Volker Braun, von Erich Kästner, Gerhart Hauptmann und anderen berühmten Dichtern zu Gehör. Alle hatten die Zerstörung Dresdens 1945 zum Thema.

 

Dresden, eine Stadt, in Jahrhunderten entstanden, und ein paar Stunden genügen, um sie vom Erdboden wegzuhexen, wie es Erich Kästner formuliert. Da blieb nicht viel von dieser Stadt, schreibt Heinz Czechowski, die Zukunft kommt den Überlebenden entgegen, aber die Zeit, der sie entronnen sind
- weint. Konstantin Jahn begleitete die Rezitationen sehr einfühlsam auf seinem Saxophon und die weinende Zeit war nicht nur zu hören, sondern förmlich zu spüren.

Lange vor Dresden, im Jahr 1940 war durch die deutsche Luftwaffe die Stadt Coventry zerstört worden und mit ihr die mittelalterliche Kathedrale, die Verse von einer Frau geschrieben, klagen an und erinnern an die Geschichte von Lady Godovia. Sie zeigt, dass es gestern wie heute Menschen gibt, die trotz allem den Mut zur Versöhnung anmahnen. Ähnliche Ansichten sind bei Hanns Dieter Hüsch zu finden, bei dem die Soldaten nach Hause gehen und Apfelbäume pflanzen: „Mensch, werden sie alle sagen, wie konnten wir nur so lange so dumm sein.“

Wen trifft nun die Schuld an all dem Unglück der Völker? Was werden die letzen Worte dieser Völker sein? Erich Fried sieht das so: „Ihr seid schuld gewesen! Nein. ihr seid es gewesen! Nein, ihr , ihr allein! „
Das Fazit für die Überlebenden lautet deshalb: Morgen wird keiner von uns leben bleiben, wenn wir heute wieder nichts tun. Frieden, Versöhnung, Liebe und Hoffnung sind Lebensworte, Frieden ist kein Sterbenswort.

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