Vortrag von Frank von Hof, Johanneum, bei Kunstverein,Stadtmuseum und Gesellschaft für Heimatkunde: "Von den alten Sachsen zur Frühgeschichte der Sachsen"

sax - das Schwert für Haus und Hof und Krieg

Es war für viele schon eine Überraschung, dass man nach dem Vortrag von Frank von Hof ziemlich genau wusste, dass die heutigen Sachsen nur den Namen von den alten Sachsen erhalten haben, dass die eigentlichen Sachsen aber ihre Heimat nicht verließen, sondern heute noch immer in Niedersachsen, Holstein, Sachsen-Anhalt, Ost- und Westfalen wohnen. Doch lassen wir uns die Geschichte von Frank von Hof der Reihe nach erzählen, erzählen ist sicher nicht die richtige Formulierung, denn er hat „steinalte“ Geschichte überaus humorvoll und spannend vorgetragen. Der Stein heißt saxum und das der Steinwaffe nachgebildete einschneidige Bronzeschwert, welches die Sachsen für alle Arbeiten auf dem Feld, im Haus und im Krieg verwendeten, heißt sax. Und so kamen die Sachsen höchstwahrscheinlich zu ihrem Namen. 
Die älteste Erwähnung der Sachsen geht auf Ptolemäus, einen griechisch schreibenden Ägypter zurück, hinzu kommen die Schriften von Tacitus und Widukind von Corvey. Sie alle erwähnen die Sachsen als Seeräubervolk zwischen Gallien und Britannien, dem heutigen Frankreich und England. Dieses Volk wurde später, etwa im 2. bis 3. Jahrhundert zwischen Weser und Elbe sesshaft, besiedelte den Osten Britanniens und dehnte sich bis ins 8. Jahrhundert in Germanien weiter nach Süden aus bis Sachsen-Anhalt und teilweise bis Thüringen. Das Leben der Sachsen wird von Frank von Hof als wenig kriegerisch und als ziemlich demokratisch beschrieben, sie leben vom Ackerbau und von der Jagd, die Frauen haben ähnliche Rechte und Pflichten wie die Männer und die Kinder werden ohne Standesunterschiede erzogen. Als Götter verehrt man Wotan, Saxnot und Donar. In der Götterwelt und in den Mythen der Sachsen finden sich viele Parallelen zu Griechenland und Rom.

Unter Karl dem Großen werden die Sachsen im 9. Jahrhundert erbarmungslos von den Franken besiegt und christianisiert. Der Gegenspieler Karl des Großen war der Sachse Widukind, der lange Zeit Widerstand gegen das Heer der Franken leistete, er ist ein Vorfahre des späteren Geschichtsschreibers Widukind von Corvey.
Die Volksstämme des heutigen Sachsen kommen eher aus dem mitteldeutschen, süddeutschen und slawischen Raum.
Da die Askanier , die Herzöge von Sachsen Wittenberg, ohne männliche Nachkommen geblieben waren, musste die Kurwürde von König Sigmund neu vergeben werden. 1423 erhält diese Friedrich IV., der Markgraf von Meißen. Fortan darf er sich Kurfürst Friedrich I. von Sachsen nennen. So kam der Name nach dem heutigen Sachsen, nicht aber das Volk der alten Sachsen.
Bleibt nur noch zu wünschen, dass Frank von Hof eines Tages auch so einen spannenden Abend zur Geschichte des heutigen Sachsens gestalten wird.

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