Abschied von Dr. Birgitta Mogge-Stubbe

Brigitta Mogge-Stubbe, Heinrich Stubbe und Martin Schmidt im Jahr 2000, v.l.Die Wahrheit des Satzes von Martin Buber „Alles wirklich Leben ist Begegnung“ beweist sich immer wieder. Nicht nur, wenn wir die Turbulenzen der frühen neunziger Jahre des vorigen Jahrhunderts erinnern, sondern vor allem auch an Mitbürger, aktive Helfer, die an der Seite der Aktiven mit Rat und Tat zu Hilfe kamen, Jugendsozialarbeiter ausbildeten und die Vielfalt neuer Strukturen anregten. Mit Freude erinnern sich gewiss Mitbürger auch an die Begegnungen mit Frau Dr. Birgitta Mogge-Stubbe und ihrem Mann Heinrich Stubbe. Die Journalistin für Bildung und Hochschule im „Rheinischen Merkur“ wurde auf Hoyerswerda aufmerksam, besuchte unsere Stadt, berichtete über die zahlreichen Aktivitäten - wie das Christliche Gymnasium Johanneum mit eigenem Profil, über den Bau des neuen Schulgebäudes schwungvoller Gestalt, vermittelte Bücher für Schulbibliotheken, hielt Vorträge und vermittelte Partner und Förderer für Begegnungen in Stadt und Region. Die Initiatoren schufen damit für Eltern und Schüler in dieser Region eine Wahlmöglichkeit mehr zwischen Schulen verschiedener inhaltlicher Ausrichtungen, half bei der Arbeit des Schulfördervereins. Ihr Fachwissen und ihr Engagement setzte sie für den Erhalt der Freien Schule in Hoyerswerda ein, lenkte immer wieder die öffentlichen Blicke auf positive Ergebnisse in Schule und Region. Als die evangelische Kirche zuerst heimlich, dann offen das Gymnasium Johanneum schließen wollte, war sie und ihr Mann unter den Gründungsmitgliedern des Trägervereins und half beim Entwickeln tragfähiger Konzepte. Das wäre ein großer inhaltlicher Verlust für Kinder, Eltern in Stadt und Region gewesen. Die Partnerschaft mit Birgitta Mogge-Stubbe bewährte sich besonders bei der Gründung des Schulträgervereins Johanneum Hoyerswerda, dem der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Josef Kraus, die Vorsitzende des Verbandes christlicher Schulen, Dr. Doris Sennekamp, die Professoren Wolfgang Marcus und Richard Schröder, Vertreter des evangelischen Ritterordens Johanniter beitraten. Sie und viele andere Persönlichkeiten waren bereit, die Verantwortung zur Weiterführung der Schule zu übernehmen. Nachdem die Kirche und der Freistaat Sachsen dem Wechsel zugestimmt hatten, gestalten sie und ihre Nachfolger das Leben in der Christlichen Schule Johanneum mit Oberschul- und Gymnasial-Abschluss im Sinne der Gründer. Birgitta Mogge-Stubbe interessierte aktive Partner für die Mitarbeit im Schulträgerverein und war mit Rat und Tat zur Stelle, wenn sie gebraucht wurde. Zeitgenossen, die Birgitta Mogge-Stubbe kannten, können die Aussage von Josef Kraus, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, bestätige “Birgitta Mogge-Stubbe war über zwei Jahrzehnte hinweg eine, die Bildungsjournalismus der Verantwortungsethik praktizierte.“ Das Wirken dieser engagierten Zeitgenossin ist seit einem Viertel-Jahrhundert in Hoyerswerda zugunsten der Kinder der Region spürbar. Am 5.Mai 2018 starb Dr. Birgitta Mogge-Stubbe nach schwerer Krankheit in Berlin. Ihren Freunden in unserer Stadt fehlt sie mit ihren Ideen, ihren Erfahrungen, ihrer Einsatzbereitschaft für eine Schulbildung der Welt-Offenheit, Menschenfreundlichkeit und als anregende Gesprächspartnerin. Wir werden die Begegnungen mit ihr nicht vergessen. Ihr Andenken und das ihres Mannes Heinrich Stubbe in Ehren halten. Martin Schmidt

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