Vortrag von Dr. Siegfried Foelz, Schmochtitz, zu erkennen und erkannt werden- von den Grenzen der Philosophie - beim Kunstverein Hoyerswerda

Dr. Siegfried Foelz

Das Wort Erkenntnis beinhaltet im Deutschen fast schon zwangsläufig, dass es ein unumstößliches Wissen gibt. Nicht so das Erkennen in der Philosophie, deren Denken in den letzten Jahrzehnten neue Wege eingeschlagen hat. Neue Wege im wörtlichen Sinn des Wortes. Denn nach Dr. Siedfried Folelz gibt es keine gesicherte Erkenntnis, sondern nur Wege, die durch Suchen und Fragen beschritten werden, wobei der Weg schon ein Teil des Zieles ist. Das kommt uns nicht unbekannt vor, denn auch im modernen Sprachgebrauch ist sehr häufig der Satz zu hören: Der Weg ist das Ziel. 
Das Suchen und Fragen nach dem menschlichen Dasein ist so alt wie die Menschheit selbst. Und so führt Dr. Siegfried Foelz durch alle philosophischen Richtungen des Altertums und der Neuzeit. Die Gedankenwelt der Menschheit ist größer geworden im Laufe der Jahrtausende, aber das Suchen und Fragen hat nicht aufgehört und auch nicht das Staunen. Dr. Foelz erinnert an Aristoteles und Platon, Karl Jaspers, Hegel und Marx, an Martin Buber, an Levinas und Kierkegaard, an Heidegger, Peter Wust und andere. Zunehmend sieht sich der Philosoph und damit der Mensch nicht mehr den Gegebenheiten von Natur und Schöpfung gegenüberstehend, sondern als Teil von ihr, hinein genommen als Empfangender und als einer , der erkannt wird, nicht aus sich heraus, sondern durch sein Gegenüber. Er ist nicht der Gebende, sondern der Empfangende. Er ist nicht der Erkennende, sondern der, der erkannt wird, besser gesagt, anerkannt wird.

Fast alle namhaften Philosophen erfahren durch ihre Fähigkeit des logischen Denkens und der daraus resultierenden logischen Schlussfolgerungen eine innere Unruhe, eine innere Ergriffenheit, die nicht ohne Furcht ist, die auch Fehler einräumt, die aber anderen etwas zu sagen hat. An dem Abend mit Siegfried Foelz kamen viele dieser Berühmtheiten zu Wort. Und bei jedem hatte man das Gefühl, dass er Neues und Geheimnisvolles preis gibt von seiner Sehnsucht nach dem Licht, von dem Wissen um die Grenzen des Erkennbaren, von seinen Zweifeln zwischen Gewissheit und Geheimnis, egal ob Christ oder Atheist.
Die einhellige Meinung der Zuhörer, die Philosophie berührt unsere Sinne und unseren Verstand wie eine Melodie, bei der man nicht die einzelnen Töne hört, sondern nach Dr. Foelz die Melodie ganzheitlich. Und Philosophie in der vorgetragenen Form kann Spaß machen.

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