Kira Potowski berichtet von ihrem Aufenthalt 2004/2005 in den USA, von einem Schüleraustauschjahr in in Dayton / Ohio, Nähe Cincinnati beim Kunstverein Hoyerswerda

Franziska Bormann und Kira Potowski

Es ist schon erstaunlich, wie sich ganz junge Menschen um Bildung bemühen und damit im wahrsten Sinne des Wortes keine Mühe scheuen, ihr Leben zu gestalten. Kira Potowski hat nach dem Abschluss der 11. Klasse am Lessing-Gymnasium in Hoyerswerda ein Jahr als Austauschschülerin in den USA in der 12.Klasse gelernt und dort ein Diplom mit Bestnoten erhalten. Zurzeit lernt sie für das Abitur an ihrer alten Schule.
Ein komisches Gefühl ist es schon, so Kira, wenn man plötzlich ein zweites Zuhause bekommt und Heimweh nach der eigenen Familie hat. Sie erzählt frei und unbefangen von ihren Erlebnissen an Hand von eigenen Fotos, von ihrer Gastfamilie, bei der sie gut aufgenommen wird, von ihrer Gastmutter und Gastschwester. Da beide Mädchen gleichaltrig sind, besuchen sie dieselbe High - School. Allerdings lernt Janelle nur mit dem Ziel, Hausfrau zu werden und deshalb wird die Schule nur so nebenbei erledigt. Ganz im Gegensatz zu Kira, die ehrgeizig ihre Richtung verfolgt, so viel als möglich zu erleben und zu erlernen. In der Schule herrscht eine etwas andere Lehrmethode als in Deutschland. Es gibt Zwischenstunden mit Theater spielen oder Orchesterstunden, es wird Sport, hauptsächlich als Mannschaftssport betrieben, bei dem alle mitspielen oder mitfiebern, es gibt ein ähnliches Kurssystem wie bei uns und unter den Schülern, die etwa zu fünfzig Prozent aus Schwarzen bestehen, herrscht ein geselliges Miteinander. Die anfänglichen Sprachbarrieren lassen sich so schnell überwinden.
Pflichtfächer sind neben der Muttersprache und Mathematik, amerikanische Geschichte und amerikanisches Recht.
Gastfamilien in den USA nehmen Austauschschüler auf eigene Kosten auf. In Kiras Fall wurde ihr zudem eine ganze Menge Interessantes von Land und Leuten gezeigt. Und so kommt sie 2005 nach Hause zurück, voll gestopft mit wunderbaren Erlebnissen und befähigt zu einer natürlichen, neuen Toleranz, denn um eine fremde Kultur wirklich zu begreifen ist es notwendig, sie mit eigenen Augen gesehen zu haben. Interessantes erzählte Kira auch von der lebendigen Kirche in den USA, wo viele junge Leute das Bild prägen und es Spaß macht, einen Gottesdienst zu besuchen.
Eine weitere Bereicherung des Abends war die Mitwirkung von Franziska Bormann, die ein Jahr als Austauschschülerin in England lebte und jetzt ebenfalls am Lessing –Gymnasium für das Abitur lernt. Ihre Erfahrungen haben vieles gemeinsam mit denen Kiras. Allerdings werden in England die Gastfamilien von den Schüleraustausch-Agenturen bezahlt und so ist die Aufnahme in den Familien selten so herzlich wie in den USA.
Ein kleines Sahnehäubchen setzte Kira ihrem Vortrag noch obenauf, indem sie kurzweilige Musikstücke auf der Querflöte vortrug und vor allem auch den amerikanischen Jazz passend zu ihren Erlebnissen in New Orleans erklingen ließ.
Was vermissen die Mädchen, nachdem sie wieder in Deutschland zurück sind? Am meisten die freundlichen Gespräche untereinander, im Supermarkt und auf der Straße, die Freiheit, die sie in ihren Entscheidungen hatten und den geringeren Stress in der Schule.
Wünschen wir den beiden Mädchen, dass sie ihren Weg gehen und so viel wie möglich von der Welt erfahren und vielleicht eines Tages wieder kommen, um in unserer Region mit ihrem jugendlichem Elan etwas Gutes zu bewirken.

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