Oratorienchor Hoyerswerda, Katholischer Domchor St. Petri Bautzen, Domkantorei Bautzen, Kantorei der Maria – und - Martha - Kirche Bautzen und das Sorbische Kammerorchester Bautzen sangen und spielten von Wolfgang Amadeus Mozart die Messe c-moll 
in der Katholischen Pfarrkirche Hoyerswerda

Mozart, Messe c-Moll

Wer mit der Erwartung kam, Mozart in reiner Form zu hören, war vielleicht etwas enttäuscht, wer aber kam, eine Messe zu hören und sich auf herrliche Musik einzulassen, der wurde hoch erfreut und mit einem wunderbaren Konzerterlebnis belohnt.
Die Messe c-moll sollte Mozarts „Große Messe“ werden und blieb leider unvollendet. Es gibt einige Versuche, die Messe zu vollenden. Der jüngste davon ist der des Amerikaners Robert D. Levin. Dessen Version wurde 2005 uraufgeführt und war an diesem Abend zu hören.

Eine Messe ist ursprünglich Bestandteil des katholischen Gottesdienstes und enthält als feste Sätze u. a. Bitten, Lobpreis, Glaubensbekenntnis und Segen. Mozart war einer der ersten, der seine Messen unabhängig vom Gottesdienst als selbständige Musikwerke in der Kirche aufführen ließ, später wurden Messen auch direkt für den Konzertsaal komponiert.
Man konnte nur staunen, wie es gelungen war, diese anspruchsvolle c-moll - Messe durch ansässige Laienchöre gemeinsam mit dem Sorbischen Kammerorchester und den durchweg hervorragenden Solisten in so guter Qualität zu Gehör zu bringen. Die Solostimmen der Sopranistinnen Grit Wagner und Jale Papila , die Stimme von Gerald Hupach
als Tenor und von Jörn Sakuth als Bass ergänzten Chor und Orchester hervorragend und verliehen dem Konzert einen besonderen Glanz; das alles unter der Leitung von Domkantor Matthias Pfund. Initiiert werden diese Konzerte durch die AG Kirchenmusik Oberlausitz-Niederschlesien und es ist das besondere Verdienst von Kantor Johannes Leue, dass diese auch in Hoyerswerda zur Aufführung gelangen.
Die Messe beginnt mit dem Kyrie, welches noch vollständig von Mozart komponiert wurde, die Musik erinnert viel eher an spätere Komponisten als an Mozart und es ist die Anlehnung an die Kirchenmusiken von Bach zu erkennen. Die Musik wirkt sehr klar und fast modern und geht in ein sehr freudiges Gloria über, das man auch ohne Text als Lobgesang deuten würde. Beeindruckend die Stimme von Grit Wagner, die auch die leisen Partien entsprechend sanft und gefühlsbetont singt, was Chor und Orchester nicht immer gelingt. Das Gloria endet mit einem feierlichen erhabenen Satz, der gleichzeitig an Bach, an eine Beethoven - Sinfonie und an große Opernmusik erinnert, mit einem „Amen“ der Solisten, das unter die Haut geht.
Den Beginn des Credos, des Glaubensbekenntnisses, bildet eine opernähnlichen Ouvertüre, die einen unerschütterlichen Glauben vorwegnimmt; begeisternd das Wechselspiel zwischen Sopran und Bläsern zu Ehren Marias, anklagend und todesähnlich die Musik zu Kreuzigung und Leiden. Im Credo hört man aber auch bereits die Freude am Leben durch, die in der anglikanischen Kirche, in der Robert D. Levin zu Hause ist, gelebt wird, einem Leben, an dem man nicht verzweifelt, sondern die Freude, die der Glaube vermittelt, an andere weitergibt.
Die Schlusssätze Sanctus, Benedictus und Agnus schwanken zwischen bangendem Fragen und sehnsüchtigem Flehen und werden durch harmonische Passagen beantwortet, die in dona nobis pacem - gib uns Frieden- übergehen und die Zuhörer in die Bitte nach Frieden hinein nehmen, so fröhlich und beschwingt, dass sich keiner entziehen kann.

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