„Schneisenreiterei“ musikalisch-literarische Matinee mit Róža Domašcyna und Jan Cyž
Die Matineen im Schloß Hoyerswerda gehören seit Jahrzehnten zum Programm des Hoyerswerdaer Kunstvereins. Viele Werke weltberühmter und zeitgenössischer Schriftsteller kommen zu Gehör, meist begleitet von klassischer und moderner Musik. Dazu gehören von Anfang Literatur und Musik unserer sorbischen Landsleute. Am Sonntag, dem 21. Juni 2015, um 11.15 Uhr lädt der Kunstverein zu einer Matinee ins Schloß Hoyerswerda zur Begegnung mit der Dichterin Róža Domašcyna und dem Komponisten Jan Cyž ein. Unter dem Titel „Sprünge übers S C H - Schneisenreiterei“ trägt Róža Domašcyna, die in sorbischer und deutscher Sprache schreibt, eigene Gedichte ihrer neuesten Publikation „Zündblättchen“ vor. Ihre Nachdichtungen von Texten des tschechischen Dichters Milan Hrabal und des Slowaken Ján Zambor gewähren zudem Einblick in das Schaffen dieser zeitgenössischen Dichter. Diesen Buchpremieren schließt sich die Uraufführung der Vertonung ihres Gedichtes „Schneisenreiterei“ an, die der Komponist Jan Cyž schuf. “Es sind Musik- und Sprachsprünge darin“, erzählt die Dichterin mit heiterem Augenzwinkern, denn sie liebt nicht nur die Märchen und Sagen der Lausitz, sondern auch den urwüchsigen Humor ihres Volkes. Die in Budapest geborene Sängerin Anna Korondi, Professorin für Gesang an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin, und der Kammermusiker Gerold Gnausch, Solo-Bass-Klarinettist an der Komischen Oper Berlin, interpretieren Kompositionen von Jan Cyž und seinem Lehrer Juro Metšk, Bautzen. Für das gesamte Programm der Matinee gilt was der Hallenser Projekte-Verlag zu Róža Domašcynas Werk schrieb: „ihre wundersam-nachdenklichen Texte bewegen sich zwischen den einstigen südlichen Tagebauen und Pariser Plätzen, sorbischen Erfahrungen und Lausitzer Legenden und Märchen, denen eine sanfte Ironie nicht fremd ist.“ Zu dieser geistreich-heiteren Begegnung mit Musik und Dichtkunst sind alle Freunde beider Künste herzlich willkommen. Martin Schmidt
