Literatur der Ukraine

Dr. Wolfgang Wessig, Mitte rechts.

Liebe Freunde, liebe Mitglieder, liebe Gäste,
am Donnerstag, dem 15. September 2011, um 18 Uhr lenkt Herr Dr. Wolfgang Wessig, Görlitz, im Schloss in der Reihe „Grenzgänge“ des Hoyerswerdaer Kunstvereins die Blicke der Literaturfreunde auf neue ukrainische Prosa.
Unter dem Titel „Geschichten vom Scheitern“ stellt der erfahrene Theatermann die drei bedeutendsten Gegenwarts-Schriftsteller der Ukraine vor, deren Bücher über die Grenzen ihrer Heimat hinaus bekannt sind: Juri Andruchowitsch (geb. 1960), Taras Prochasko (geb.1968) und Serhij Zhadan (geb.1974).
J. Andruchowitsch und T. Prochasko stammen aus der Westukraine, dem einstigen Galizien, wo Habsburger Traditionen noch lebendig sind, sie orientieren sich auf Westeuropa. S. Zhadan wurde in der Ostukraine geboren, die zur Sowjetunion gehörte und russisch geprägt ist. In den Büchern dieser Autoren sind die bestehenden Spannungsfelder in der Ukraine, die deren aktuelle Politik und die Gesellschaftsentwicklung bestimmen, erkennbar. Sie werden von den jungen Autoren künstlerisch unterschiedlich umgesetzt.
Dr. W. Wessig stellt die Autoren mit ihren Biographien und den wichtigsten Werken vor: Von Juri Andruchowitsch den Roman „12 Ringe“, den die Zeitschrift Focus so charakterisierte: “Ein Funkenflug der Erzählkunst. Der ukrainische Autoren-Derwisch Juri Andruchowitsch liefert eine großartige Groteske aus der Wildnis Europas… wüst, tolldreist, abgefahren.“
Von Taras Prochasko fesselt der Erzählband „Daraus lassen sich ein paar Erzählungen machen“. Er sei eine „neue Stimme der ukrainischen Literatur“, urteilen die Kritiker. “Seine Erzählungen brausen durch seine Heimat Galizien, heiter, selbstironisch und kunstvoll.“
Serhij Zhadan, Schriftsteller und Musiker, gehört zu den prägenden Figuren der jungen Szene in Charkiv. „Spätestens seit dem Erfolg seiner ‚Hymne der demokratischen Jugend’ hat sich S.Z. als originellste Gegenstimme zum poetischen Landvermesser Juri Andruchowitsch etabliert“ sagt der Suhrkamp-Verlag.
Alle drei bringen uns ein Volk, seine kulturellen Traditionen und das Miteinander in Europa näher.
Martin Schmidt.

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