Mit Freunden unterwegs im Gespräch

2016 besucht der Hoyerswerdaer Kunstverein mit holländischen Freunden das Dubringer MoorVom 30. September bis 04. Oktober 2017 besucht der Hoyerswerdaer Kunstverein seine Freunde in Holland. Sie kosten die Freude gemeinsamen Wanderns aus, wobei die Gastgeber das inhaltliche Programm bestimmen.  
Sie besuchen gemeinsam die Städte Deventer und Zutphen, Gorssen und in die Landschaft beiderseits der Ijssel. In Regionen also, die mindestens 500 Jahre länger aktiv an der Geschichte Europas teilnahmen, während unsere Heimat-Stadt in der Lausitz vor 750 Jahren das erste Mal in Akten erwähnt wurde. Sie  trieben Handel und Wandel, bauten Städte, die sich zu verteidigen wussten, sammelten Kunstschätze und mussten oft gegen ihren Willen in Kriege ziehen, wie Friedrich von Schiller schildert.
Die meisten Städte lebten von Seefahrt, sie schlossen sich früh in der Hanse zusammen. In Deventer – bis 1500 das wichtigste Buchdruckzentrum im Norden Europas - unternahm Frater Geert Groote bereits im 14. Jahrhundert eine geistige Reformation, die Thomas a Kempis und Erasmus von Rotterdam beeinflusste. Davon zeugen großartige Kirchen, jede mit eigenem Schicksal. Wir werden das Haus von Etty Hillesum besuchen, der zweiten Anne Frank in Holland, wie Tagebuch, Briefe und Texte die 27jährige belegen, die im KZ Auschwitz als Jüdin ermordet wurde.
In Zupthen, einer Stadt - bereits in römischer Zeit von Franken gegründet, und 882 gegen die Wikinger mit  Mauern und Türmen versehen - hütet sie eine der ältesten Bibliotheken des Landes. Sie bewahrt Bücher aus den Jahren von 1450 -1600 auf. Die Bücher werden hoch geschätzt. Sie liegen - wie eh und je - angekettet in den Regalen, dürfen aber eingesehen und gelesen werden. Die Geschichte dieses Volkes und seiner Bürger fasziniert ebenso wie der Kampfesmut seiner Bürger, der dem Land unter Wilhelm von Oranien die Freiheit von den Spaniern brachte.
Wir werden gemeinsam durch die Städte, an der Ijssel wandern, Wasserbaukunst bewundern, effektive Landwirtschaft und deren aktuellen Probleme und Grenzen mit Fachleuten diskutieren und uns möglichst an neuen Erkenntnissen erfreuen. Die Gegenwart niederländischer Kunst wird den Reisenden in Grossel und dessen Museum für Modernen Realismus begegnen. Dort wird derzeit an den in diesem Frühjahr gestorbene Künstler Herman Gordijn (1932 – 2017) erinnert.  In seinem Werk – so der Künstler, “ ginge es um die Intensität der Emotionen, nicht um die Emotion selbst“. Dieser Herausforderung werden sich die wandernden Freunde stellen und dann davon erzählen.
Es ist gut, von Freunden zu lernen, wie man aufmerksam und achtsam mit Geschichte und Kultur verschiedener Regionen umgeht, zu denen wir selbst gehören. Das Eigene lernt man am besten beim Begegnen mit Fremden schätzen.                                                                                                                         

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