Gast am Kamin im Schloss: Die Schriftstellerin Sibylle Lewitscharoff

Am Donnerstag, dem 26. Januar 2017, 19:00 Uhr

setzt der Hoyerswerdaer Kunstverein e.V. im Grenzgänger-Projekt der Robert Bosch Stiftung seine Hoyerswerdaer Sibylle Lewitscharoff Gespräche 2017 im Schloss Hoyerswerda fort. Um 19 Uhr stellt die Schriftstellerin Sibylle Lewitscharoff ihren Roman „Apostoloff“ vor und diskutiert mit ihren Zuhörern. In dem Roman erzählt eine junge Frau von einer Reise, die sie mit Ihrer Schwester in die Heimat ihrer Eltern, Bulgarien, unternimmt. Der Vater der Schwestern war in den vierziger Jahren aus Bulgarien ausgewandert und praktizierte als Frauenarzt in Deutschland. Die Schwestern kommen aus Schwaben, wo sie geboren wurden ebenso wie die Autorin. Der Fahrer Rumen Apostoloff fährt sie bei einer Reise durch Bulgarien, zeigt ihnen geschichtsträchtige Orte, Naturschönheiten, das Meer. Die Schwestern sehen hingegen die Armut, den Niedergang der Kultur durch Vernachlässigung, sind enttäuscht und bewegt zugleich. Die Spurensuche in der einstigen Heimat der Familie wird in der Sprache von Sibylle Lewitscharoff zu bezauberndem Ereignis. Sie fesselt mit uralten Sagen wie der von Orpheus, dem bewunderten Sänger der Vorzeit, weckt Interesse mit spannend erzählten Ereignissen jüngerer und älterer Zeit, weckt Staunen und Nachdenken. Sie führt durch uralte Kultur-Landschaften, vom Gebirge bis ans Meer. Sibylle Lewitscharoff ist eine begnadete Erzählerin, die Leser wie Zuhörer fesselt. 1954 in Stuttgart geboren, studierte sie nach dem Abitur in Berlin Religionswissenschaft, hielt sich zeitweilig in Buenos Aires und Paris auf und war Buchhalterin in der Werbefirma ihres Bruders. 1984 erschien ihr Roman „36 Gerechte“ Seit Anfang der 2000er Jahre ist sie freischaffend. Sie ist Mitglied der Bayrischen Akademie der Künste, der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und der Akademie der Künste von Berlin. Ihre Bücher wecken Staunen und Nachdenken, sie leben aus erfahrenem Geschehen und aus Geschichte. Der Kritiker Volker Hage formulierte im „Spiegel“: „Apostoloff steckt voller Grimm, Sprachwitz und Übermut. Sprühende, vergnügliche Literatur.“ Dazu sind alle Literaturfreunde und Reise- und Diskutierfreudigen herzlich willkommen. Martin Schmidt

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