Matinee „Der alte Mann und das enge Weite“

Rainer Gruß liest Erich Kästner 2016 beim Hoyerswerdaer KunstvereinRainer Gruß, Schauspieler am Deutsch-Sorbischen Volkstheater Bautzen, gestaltet am Sonntag, dem 16. Oktober 2016, um 11.15 Uhr im Schloß Hoyerswerda eine Matinee zur Erinnerung an den 100. Geburtstag von Jurij Brezan (1916 – 2006) mit dessen Erzählung „Der alte Mann und das enge Weite“. Der sorbische Schriftsteller Jurij Brezan wurde 1916 in Räckelwitz geboren, besuchte das Gymnasium in Bautzen, arbeitete seit 1933 für die Domowina. Die Nationalsozialisten schlossen ihn 1936 vom Studium der Volkswirtschaft aus. Er emigrierte nach Prag, zurückgekehrt wurde er zwei Jahre inhaftiert.1942 – 44 war Jurij Brezan Soldat und geriet in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Rückkehr engagierte er sich wieder in der Domowina und im Schriftstellerverband der DDR, dessen Vizepräsident er von1969 bis 1989 war. 1951 erschien sein erstes Buch „Auf dem Rain wächst Korn“, dem bis 2006 weitere 50 Erzählungen und Romane folgten, von denen einige in 25 Sprachen übersetzt wurden. Früh widmete sich Jurij Brezan den sorbischen Sagen um Krabat, den Zauberer, dem er auch zwei Romane widmete. Rainer Gruß trägt am Sonntag die letzte Erzählung des Schriftstellers vor, die im Jahr seines Todes erschien. In der Erzählung „Der alte Mann und das enge Weite“ hält der 90jährige Dichter bewegend eindrücklich Rückblick auf sein Jahrhundert, beschreibt die Liebe zu seinem Garten in Horni Hajnk/Dreihäuser, zur Oberlausitz mit zwei Völkern, Sprachen und Kulturen, die länger als ein Jahrtausend miteinander leben. Er erinnert sich an Erlebnisse, an Freundschaft, Hoffnungen und Träume. „Die ganze Wahrheit in der Literatur liegt nicht in den Fakten, sondern in den Menschen“, sagt Jurij Brezan. Zu dieser literarischen Vormittagsstunde lädt der Hoyerswerdaer Kunstverein herzlich alle Freunde der Lausitz, die Verehrer von deren Schönheiten und Literatur, sowie die Bewunderer der Schauspielkunst von Rainer Gruß ein. Martin Schmidt

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