Joseph Heller –ein ironisch- kritischer Erzähler

Uwe Jordan bei einer früheren Lesung zu Iwan Gontscharow beim Hoyerswerdaer KunstvereinLiebe Mitglieder und Freunde, sehr geehrte Damen und Herren, der US-Amerikanische Schriftsteller Joseph Heller (1923 -1999) mit seinem ersten Roman „Catch-22" weit über seine Heimat hinaus bekannt. Uwe Jordan, Hoyerswerda, wird am Donnerstag, dem 13. Oktober 2016, um 19 Uhr dieses Buch und seinen Autor in der ihm eigenen, lockeren Weise beim Gespräch am Kamin des Hoyerswerdaer Kunstvereins im Schloss vorstellen. Joseph Heller gehört zu der Generation, die nach ihrer Ausbildung Soldaten im zweiten Weltkrieg werden mussten. Er hatte an den Universitäten in New York, Oxford und Columbia Literatur studiert. 1942 wurde er zur Luftwaffe eingezogen, auf Korsika stationiert musste er als Bombenschütze 60 Kampfeinsätze fliegen. Nach Kriegende arbeitete Joseph Heller als Dozent für Anglistik an der Pennsylvania State Universität, danach arbeitete er in der Werbebranche und begann gleichzeitig zu schreiben. 1948 veröffentlichte er einen ersten Band Kurzgeschichten. Seine Kriegerlebnisse wurden Gegenstand seines Romans „Der IKS-Haken“, der 1961 veröffentlicht und bereits 1970 verfilmt wurde. Er schildert die Geschichte von Captain John Yosserian, der als Kriegsgegner – wie der Autor – den Einsatz zu Zerstörung und Mord ablehnt. Er kann der Illusion nicht folgen, dass mit Gewalt Probleme gelöst werden, vor allem lehnt er deren Verherrlichung ab. Joseph Heller schreibt aus eigenem Erleben die Sinnlosigkeit des Todes bei diesen Einsätzen. Er wählt ironische Erzählweise, um die Trivialität mancher Einsätze und deren Ziele auf zu entlarven. Es ist ein ebenso spannender wie bedrängender Roman, der des Nachdenkens wert ist. Dazu sind alle Literaturfreunde herzlich willkommen. Martin Schmidt

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