Dr. Horst Böttge erzählt von seinem Bruder Richard Böttge

Richard Böttge 1987Zu den einst anziehenden Vorteilen der Neustadt von Hoyerswerda gehörten die Ausstattung aller Wohnungen mit Wärme ohne gesondertes Heizen, mit fließendem kaltem und warmem Wasser, mit Bädern und Toiletten, mit Licht und Gas. Ein Mann, der mit seinen Mitstreitern dieses alles verwirklichen und betreiben half, war Richard Böttge. In dem Buch “Drangsaliert und dekoriert“- Von der Kunst des Überlebens in der DDR -, das vor kurzem im Mitteldeutschen Verlag Halle/Saale erschien, wird sein Leben und Wirken in Hoyerswerda erzählt. Am Donnerstag, dem 23. Juni 2016, um 19 Uhr stellt sein Bruder, Dr. Horst Böttge, der Autor, das Buch beim Gespräch am Kamin des Hoyerswerdaer Kunstvereins im Schloss Hoyerswerda vor. Steffen Grigas, Geschäftsführer der Versorgungsbetriebe Hoyerswerda, erzählt wie er den ersten seiner Vorgänger im KSP erlebte, sowie über die heutigen Aufgaben und leitet damit zum Erinnern an Zeit und Zeitgenossen über. Richard Böttge, geboren 1934, kam 1947 - als sein Vater Leiter der Brikettfabrik Heide wurde - mit seinen Eltern und Geschwistern aus dem mitteldeutschen Braunkohlenrevier bei Meuselwitz in die Lausitzer Region. Während der Berufsschulzeit wurde der schüchterne Jugendliche1951 wegen eines Dummejungenstreichs - von einem sowjetischen Militärgericht „antisowjetische Hetze“ genannt - zu zehn Jahren Lagerhaft verurteilt. Nach drei Jahren in den Gefängnissen Bautzen und Halle/Saale widmete er sich ab 1954 intensivem Lernen. Nach erfolgreicher Berufsausbildung und Studium übernahm er 1960 die Leitung des „Fernwärmebereichs Hoyerswerda“. Das ständige Wachsen der Stadt, der Kälteeinbruch im Winter 1978/79, die Suche nach besten Lösungen – angesichts Materialmangel –auf der einen Seite, bewusst geschürtem Misstrauen, Verleumdungen und versuchter Verunsicherung auf der anderen hinderten den Fachmann nicht, mit seinem Team bestmögliche Lösungen für neue Städte zu schaffen. Von der Leidenschaft für Tennissport und Wandern, vom Reisen, von den Besuchen Richard Böttge‘s im Kunstverein und von seiner Tätigkeit in Schulen wird zu hören sein. Durch dieses spannend zu lesende Buch wird Zeitgeschichte lebendig , die viele von uns erlebten und Richard Böttge bewundernswert bewältigte. Dazu sind alle Interessenten ehemaligen Arbeitskollegen, Gesprächspartner von Richard Böttge herzlich willkommen. Martin Schmidt

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