Elsa Brändström – der Engel von Sibirien

Stele für Elsa Brändström am Schloss Neusorge, aufgestellt 2014. 1923/24 hatte Elsa Brandström hier eine Ferienheim für Kriegswaisen aus dem 1. Weltkrieg eingerichtet.„Heimat ist dort, wo wir aufgewachsen sind oder unsere Wurzeln geschlagen haben, wo wir uns zu Hause wissen und wohlfühlen.“ Mit diesem „Bekenntnis zu unsere sächsischen Heimat“ bestimmt der Landesverein Sächsischer Heimatschutz e.V. das Leitbild seiner Tätigkeit, die er 1903 begann. Die Regionalgruppe Bautzen, Oberlausitz hat sich dazu seit langem vielfältigen, anspruchsvollen Aufgaben verschrieben. Am Mittwoch, dem 25. Mai 2016, um 14 Uhr erinnert im Landratsamt Bautzen, Bahnhofstr. dieser aktive Kreis an die Schwedin Elsa Brändström (1988 – 1948), die von 1921 – 30 in Schmeckwitz ein Erholungsheim „Marienbad“ für ehemalige Kriegsgefangene des 1. Weltkriegs einrichtete und in Altmittweida Neusorge ein Kinderheim für Waisen und Halbwaisen jenes Krieges. Damit löste sie ein Versprechen ein, dass sie gefangenen Soldaten in Sibirien gegeben hatte, als sie diese – trotz aller Unsicherheiten und Todesgefahren – aufsuchte, um ihnen Hilfe zu bringen. Als 27jährige Tochter des Gesandten und späteren Botschafters Schwedens am russischen Zarenhof, ließ sie sich bei Beginn des Krieges zur Krankenschwester ausbilden, trug in Europa Spenden für Gefangene, die nicht betreut wurden, zusammen und reiste zum Verteilen derselben dreimal nach Sibirien. Von den Empfängern erhielt sie später den Titel „Engel von Sibirien“. In der Nazizeit wanderte sie 1934 mit ihrer Familie in die USA aus und half jüdischen, von den Nazis Vertriebenen ihr Leben dort neu zu gestalten. Zu einem Vortrag über diese Frau, deren Andenken in Schmeckwitz von Hartmut Zschorlich und seiner Familie bewundernswert bewahrt wird, wurde der Hoyerswerdaer Kunstverein eingeladen. Dabei wird auch an einen Lebensgrundsatz von Elsa Brändström erinnert : „Die größte Vergeudung unseres Lebens besteht in der Liebe, die nicht gegeben wird.“ Alle interessierten Gesprächspartner sind herzlich willkommen. Martin Schmidt

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