„Mein weisser Frieden“ Marica Bodrozic stellt ihren neuesten Roman vor
Am Freitag, dem 26. Februar 2016 setzt der Hoyerswerdaer Kunstverein die Reihe „Grenzgänger – Hoyerswerdaer Gespräche“ fort. Um 19 Uhr liest Marica Bodrozic im Schloß Hoyerswerda aus ihrem jüngsten Roman „Mein weisser Frieden“. In poetischen Bildern schildert sie die Balkan-Landschaften, die Dörfer ihrer einstigen Heimat am Mittelmeer mit seinen Inseln, sie erzählt von den verschiedenen Völkern, die dort gemeinsam ihr Leben gestalteten. Bis die Lösung des jugoslawischen Bundes und die Balkankriege diesen Zusammenhalt zerstörten. Feinfühlig, Kenntnis reich schildert sie das menschliche Leid beim Zerstören der menschlichen Bande. Ihre Erinnerungen wecken nicht nur die Vergangenheit –z.B. die Zeit Titos und dessen verschiedenen Versuche, wirtschaftliche Eigenständigkeit und Achtung für Jugoslawien zu erwirken. Sie sucht ein neues Zusammenwirken zu erdenken. Mythen und Sagen fügen sie ein, ebenso Geschichten und geschichtliche Erlebnisse. Sie meidet einseitige Schuldzuweisungen und die einfachen Lösungen, die nicht verwirklichbar sind. Marica Bondrozic wurde 1973 in Svib (Dalmatien /heute Kroatien) geboren. Sie verlebte ihre frühe Kindheit zwischen Split, Sarajewo und Mostar. Mit zehn Jahren kam sie nach Deutschland, besuchte hier die Schule und studierte in Frankfurt/Main Kulturanthropologie, Psychoanalyse und Slawistik. Sie publizierte Arbeiten zu Schriftstellern wie Nazim Hikmet, Joseph Brodsky, Marina Zwetajewa, Elias Canetti und Vladimir Nabokov u.a. In den USA arbeitete sie als Professorin für Deutsche Lyrik des 20. Jahrhunderts und Gegenwartslyrik. Im Jahr 2002 erschien ihr erstes von bisher 10 Büchern. Cornelius Hell schrieb in „Die Presse“ zu dem neuesten Buch:“Marica Bodrozic ist ein Buch gelungen, das man nur schwer aus der Hand legt und das auch ein Schlüssel zum Europa von heute ist.“ Zur Begegnung mit dieser Dichterin laden wir Sie herzlich ein. Die Robert Bosch Stiftung fördert dieses Projekt, Oberbürgermeister Skora übernahm die Schirmherrschaft.
Martin Schmidt