Liebe Mitglieder und Freunde des Hoyerswerdaer Kunstvereins,

Jahreshauptversammlung, Januar 2015 im Schlosskeller HoyerswerdaMit Blick auf das Neue Jahr und unsere Pläne findet unsere Jahreshauptversammlung mit Vorstandswahl am Samstag, dem 09. Januar 2015, 14:30 Uhr, im Schloss Hoyerswerda statt,  
wie immer, bei nachweihnachtlicher Kaffeetafel, die wir selbst gestalten, Gastgeber und Gäste zugleich. 
Mit guten Wünschen für die Weihnachtszeit grüßt Sie der Hoyerswerdaer Kunstverein.

Herzliche Einladung für alle Mitglieder und Freunde des Kunstvereins
zur Jahreshauptversammlung mit Vorstandswahl
Tagesordnung: Begrüßung
- Wahl Versammlungsleiter/in
- Tätigkeitsbericht des Vorstands zum Jahr 2015
mit Power-Point-Präsentation von Christine Neudeck

- Bericht der Schatzmeisterin
- Bericht der Kassenprüferinnen
- Diskussion und Entlastung des Vorstands
- Wahl des Vorstands
- Vorsitzender/e
- Stellvertreter/in
- Schatzmeister/in
- 4 Beisitzer/innen
- Kassenprüfe/rinnen
- Ausblick 2016 und Gesprächsrunde
Es würde uns freuen, wenn wir Sie, Ihre Partner und alle Freunde begrüßen könnten.
Für den Vorstand, mit freundlichen Grüßen
Martin Schmidt, Vorsitzender

Ein Rückblick auf das Jahr 2015 beim Hoyerswedaer Kunstverein von Martin Schmidt

Kunst und Kultur regen an, gegenwärtige Aufgaben neu zu sehen
Zum Ende eines jeden Jahres ist angeraten zurück zu schauen. Zwischen dem Vortrag „Die Hoffnung heißt Nathan“ am Anfang des Jahres und dem letzten „Paris – Fürst Pücklers große Liebe“ spannte sich durch die 65 Veranstaltungen, die der Kunstverein in diesem Jahr zum geistigen Leben Hoyerswerdas beitrug, ein Bogen verständlicher Aktualität. Dies nicht nur bei einem Vortrag von Dr. Christoph Wowtscherk zu den Ereignissen im September 1991, bei einem Vortrag von Erich Busse zum Beitrag der Juden zu Kunst und Wissenschaft in Europa, bzw. zum Leben des Schauspielers Alexander Granach und zum Schicksal der Armenier im ersten Weltkrieg, wie es Dr. Wolfgang Wessig anhand der Erzählungen von Armin T. Wegener schilderte. Dazwischen wanderte der Blick von Mo Yan, dem chinesischen Literatur-Nobelpreisträger und seine Heimat China, nach Rußland in Michail Bulgakows Roman „Meister und Margarita“. Diese beiden und dazu „Farm der Tiere“ des englischen Autors George Orwell sowie die „Canterbury-Erzählungen“ und „Fredmans Episteln“ des schwedischen Schriftstellers Carl Michael Bellman stellte Uwe Jordan einfallsreich vor. Im Nachdenken über den Ostenfolgte ihm Olaf Kühl, der in seinem Roman „Tote Tiere“ nicht nur eine Reise durchs heutige Rußland unternahm, sondern als Kenner jenes Landes viel Neues von Leben, Stimmungen und Hintergründen mitzuteilen wußte. Polens Autoren vertraten Artur Becker, der Hoyerswerda für sich entdeckte, und Piotr Pazinski, ein Schriftsteller der jungen Generation, gefolgt von Jaroslaw Rudis und Jan Faktor, die Tschechiens Gegenwart nahe brachten. Melinda Nadj Abonji brachte mit „Tauben fliegen auf“ sowohl ihre Heimat Serbien real aber poetisch nahe, als auch das Leben fremder Immigranten in der Schweiz. Bosilka Schedlich, in Kroatien geboren, bereits ein Vierteljahrhundert Freundin dieses Hoyerswerdaer Kreises, hilft in Berlin seit mehreren Jahrzehnten tatkräftig Migrantinnen aus osteuropäischen Ländern bei der Integration. Sie stellte Aufgaben und Schwierigkeiten vor, ermutigte jedoch zum Miteinander, nach dem Vorbild ihres Vereins “Überbrücken“ Aus der reichen deutschen Literatur waren Stefan Zweig mit seiner Sammlung „Sternstunden der Menschheit“ zu hören, Stefan Heym bei einer Matinee „Einer, der nie geschwiegen hat“ der Schauspielerin Ines Burdow aus Berlin. Erwin Strittmatters Erzählung „Wie ich meinen Großvater kennen lernte“ brachte ihr Bautzener Kollege Reiner Gruß zu Gehör. Von dem künstlerischen Schaffen unserer sorbischen Landsleute gab eine Matinee mit der Dichterin Roza Domascyna und dem Komponisten Jan Cyz vergnüglich und anregungsreich Kenntnis, während Jurj Wuschansky den Maler Horst Schlosser, einen ‚fast vergessenen Schüler von Otto Dix‘, vorstellte. Den Blick in die Welt bereicherten junge Leute, die aus dem Kunstverein hervorgingen bzw. ihm nahe standen: Kira Potowski berichtete von ihren Studien in Asien, Lateinamerika und von ihren Begegnungen mit den unterschiedlichen uralten Kulturen und Religionen in Mexiko. Christine Schillem verlockte, „Israel – ein Land voller Gegensätze“ von Begegnungen bei zwei intensiven Reisen zu sehen. Manfred Dietrich, ein Freund aus Schwepnitz, reiste mit den Zuhörern per Bild nach Sizilien und in die bewegte Geschichte jener Mittelmeer-Insel, die Bauingenieurin Christine Neudeck half mit einem vielseitigen spannenden anregenden Beitrag die Zeugnisse des „Jugendstil in der Lausitz“ selbständig beim Wandern durch die hiesige Städte zu entdecken. An Fürst Pückler, dem zwei weltberühmte Parks in unserer Nähe zu verdanken sind, erinnerten die Historiker, Volkmar Herold und Christian Friedrich, der Stiftung seines Namens aus Branitz. Ebenso wurde der Pionier sozialen Denkens in Afrika im vorigen Jahrhunderts, Albert Schweitzer, anläßlich zwei seiner Lebens-Jubiläen nicht vergessen, vielmehr widmeten ihm Ingrid und Heinz-Dieter Tempel in einem Vortrag ein würdiges Andenken. Hoyerswerda sorgte einst mit einer Schule des Namens „Albert Schweitzer“ und mit Bildwerken des Bildhauers Jürgen von Woyski für sichtbares Erinnern an den Friedens-Nobelpreisträger. Die Liste besprochener Themen und Personen, an die zu erinnern wäre, ist lang. Dazu gehörte das Niederlegen von Rosen für Brigitte Reimann und Siegfried Pitschmann am Denkzeichen „Große Liegende“ im Zentralpark der Neustadt, das der Dresdener Bildhauer Thomas Reimann schuf. Der Besuch der Jan Hus-Ausstellung mit Führung durch Dr. Marius Winzeler, wie der Martin Luther-Ausstellung im Schloß Hartenstein Torgau und die Wanderungen mit holländischen Freunden durch Rotterdam, Gouda und die niederländische Kulturlandschaft. Bei 15 Brigitte Reimann-Spaziergängen durch Hoyerswerda konnten wir mehrere hundert Gäste begrüßen, die den Spuren der Schriftstellerin hierher führten. Sie kamen aus weitem Umkreis von München, Hagen/Westfalen, Berlin, Dresden, Leipzig und vielen anderen Städten. Zu diesen Begegnungen mit „der Stadt der Franziska Linkerhand“ gehört stets ein Besuch der Brigitte Reimann-Begegnungsstätte, die auch Forscher, Studenten und lesefreudige Zeitgenossen aufsuchen. Die Namensgeberin; unsere einstige Gesprächspartnerin in den sechziger Jahren und Förderin unseres Kreises, schuf – wie immer wieder von Fachleute bestätigt wird – die authentischsten Einsichten in jene Zeit, in Aufgaben modernen, sozial gestalteten Städtebaus und warb um Verständnis für junge Menschen, die Ideen verwirklichen wollen. Ihre kritische Haltung war stets auf Mitgestaltung ausgerichtet, nicht auf Selbstverwirklichung allein. 

 

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