Paris mon amour - Fürst Pückler und der Mythos Paris

Volkmar Herold, rechts, und Christian Friedrich im April 2015 beim Hoyerswerdaer Kunstverein“Man hat noch nichts von der Welt gesehen, wenn man Paris nicht gesehen hat“, bekannte Hermann Fürst von Pückler-Muskau, der Paris neunmal besuchte, häufiger als jede andere Stadt.
Am Mittwoch, dem 09. Dezember 2015, um 19 Uhr folgen im Schloß Hoyerswerda Volkmar Herold und Christian Friedrich, die Historiker der Stiftung Fürst Pückler Museum, Schloß und Park Branitz, den Spuren des reisefreudigen, „grünen“ Parkschöpfers auf dessen Wegen durch Paris. Grundlage ihres Spaziergangs durch Paris sind die zahlreichen Bücher der Reisen und die Briefe des Fürsten, die ihn bereits zu Lebzeiten berühmt machten. Die beiden Geschichtsforscher gehören zu den wenigen Zeitgenossen die die Handschrift Pücklers lesen können.
Im Jahr 1785 in Muskau geboren, besuchte der Knabe in Uhyst und in Halle an der Saale die Schule, studierte ein Jahr Jura in Leipzig und machte dann Karriere beim sächsischen Militär. Im Jahr 1804 begann er zu reisen, 1810 weilte er längere Zeit in Paris. Sein Großvater, Hermann Reichsgraf von Callenberg, war mit der französischen Comtesse de la Tour du Pine verheiratet und vermittelte dem Jüngling früh den Zugang zur französischen Kultur. Dies weckte das Interesse des jungen Mannes an Kunst, Architektur, Theater, Literatur, auch an Politik und an technischen Neuerungen, z.B. den aufkommenden öffentlichen Verkehrsmitteln und den frühen Massenmedien. Geschichtsforscher sprechen Pückler eine „filmische Wahrnehmung“ und einen “originären Beitrag zum Mythos ‚Paris‘“ zu.
Volkmar Herold und Christian Friedrich, zwei der besten Kenner der Schriften des Fürsten, vermitteln ihren Zuhörern die bewundernswert genauen Beobachtungen der Pariser Architektur im 19. Jahrhundert und zeigen dazu zeitgenössische Abbildungen, die den städtebaulichen Wandel der Hauptstadt Frankreichs nachvollziehen lassen. Außerdem begegnete Fürst Pückler dort Heinrich Heine sowie anderen Vertretern europäischer Kultur, beriet Kaiser Napoleon III. beim Schaffen der Anlagen Bois des Boulogne und weiß davon lebendig, spannend, geistreich zu erzählen. Die Gäste können auch von jüngst in Branitz organisierten internationalen Fachtagungen und deren Echo z.B. zu Fürst Pückler und Paris berichten. Unsere Region gewinnt Aufmerksamkeit auch durch ihre Geschichte. Zu diesem Gespräch sind alle Interessenten an Pücklers Leben, von Parks und deren Geschichte herzlich willkommen. Martin Schmidt

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